Airlines und Reiseportale tricksen bei Flugpreisen

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Eine Test bei Online-Buchungen zeigte, dass der ausgeworfene Flugpreis oft nicht der echte Endpreis ist. Nur zwei Anbieter haben alle Vorschriften eingehalten.

Ein Test der Arbeiterkammer nach Online-Probebuchungen auf sieben Reiseportalen und bei drei Airlines hat gezeigt, dass beim Flugticket-Preis noch immer geschummelt wird. Gecheckt wurde eine Online-Flugbuchung für einen günstigen Hin- und Rückflug für zwei Personen Wien-Berlin. bei sieben Reisbuchungsportalen (Edreams, Opodo, Expedia, Ebookers, Fluege.de, Restplatzboerse.at TUI) und bei drei Fluggesellschaften (AUA, Lufthansa, AirBerlin/Flyniki).

Die Tester wollten wissen, ob gesetzliche Regeln eingehalten werden. Demnach müssen die Anbieter alle Kosten, die "unvermeidbar und vorhersehbar" sind, sofort in den Endpreis einrechnen, über Zusatzkosten muss informiert werden. Für Zahlungsmittel darf nichts extra verlangt werden.

Musterschüler AUA und Lufthansa

Sechs Anbieter gaben zwar den Endpreis an, aber nur vier verrechneten keine Kosten für Kreditkartenzahlung. Nur AUA und Lufthansa haben alle Bestimmungen eingehalten, schrieb die AK am Donnerstag. Es entstanden keine Zusatzkosten für Kreditkartenzahlung. Im Endpreis war auch ein aufzugebendes Gepäck enthalten und angegeben.

Auch bei TUI und Restplatzbörse wurde der Endpreis sofort ausgeworfen. Hier gab es auch keine Zusatzkosten für Kreditkartenzahlung. Allerdings fehlte beim Suchergebnis die Info über die Kosten des nicht enthaltenen Gepäcks. Flyniki/Air Berlin und Ebookers gaben immerhin noch sofort den Endpreis an. Bei beiden wurden bei Kreditkartenzahlung jedoch Zusatzkosten verrechnet. Das ist unzulässig, erinnert die AK. Überdies wurde bei beiden Airlines nicht sofort über die Kosten eines aufzugebenden Gepäcks informiert.

Bei den restlichen vier (fluege.de, Edreams, Expedia, Opodo) wurden Extrakosten bei Zahlung mit einer gängigen Kreditkarte verrechnet, und der angegebene Endpreis war nicht korrekt. Der Preis stimmte nur bei Zahlung mit eher unüblichen Zahlungsmitteln wie Entropay oder VisaElectron. Bei Fluege.de und Edreams fehlten außerdem die Gepäckskosten.

Aggressive Versicherungswerbung

Ein Fazit des Test ist auch, dass Preise schwer vergleichbar sind, der bei der Suche ausgeworfene Preis oft nicht der Endpreis ist und ein Billigflug also nicht immer billig ist. Kosten für gängige Kreditkarten und immer öfter für Gepäck verteuern Tickets zum Teil massiv.

Versicherungszuschläge können Flüge ebenfalls verteuern. Eine unzulässige Voreinstellung der Versicherung wurde im AK-Test zwar bei keinem Anbieter gefunden. Außer Expedia boten alle eine oder mehrere Versicherungen an. Bei Opodo, Fluege.de, Ebookers und Air Berlin musste man die angebotene Versicherung extra ablehnen. Bei Fluege.de etwa gingen für vier Versicherungen sieben Pop-Up-Fenster mit Warnhinweisen auf. Es seien auch drei Jahresverträge mit unzulässigen automatischen Verlängerungsklauseln dabei gewesen, bei denen sich die Jahresprämie im zweiten Jahr eigentlich verdoppelt. Dagegen laufen Klagen.

(APA)

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