RBI-Chef: Kein Einlenken von Kroatien bei Frankenkrediten

Raiffeisen Bank International CEO Sevelda
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Null Bewegung sieht RBI-Chef Karl Sevelda bei der kroatischen Politik. Zuversichtlicher ist er bei der heimischen Bankensteuer, deren Abschaffung er erneut forderte.

Wenig Chancen sieht der Chef der Raiffeisen Bank International (RBI), Karl Sevelda, in Kroatien. Die dortige Politik sei bei der Frankenkredit-Problematik null gesprächsbereit, sagte Sevelda, am Dienstag. Die Regierung habe unverhohlen erklärt, dass im Falle der Aufhebung des Gesetzes durchs Verfassungsgericht eben eine Bankensteuer komme; "ihr zahlt's auf jeden Fall", sei erklärt worden. Brutto werde die RBI die neue rechtliche Regelung dort 70 Millionen Euro kosten, netto 60 Millionen Euro, "das ist ein schmerzhafter Verlust". Seitens EZB, EBA und auch Ecofin gebe es  Unterstützung, die RBI selbst habe für Kroatien im dritten Quartal eine Millionen-Vorsorge gebildet, am 12.11. kommen die Q3-Zahlen.

Weitere hohe Kosten, nämlich 90 Millionen Euro im kommenden Jahr alleine für sein Institut, verursacht die heimische Bankensteuer. Deren Abschaffung hat der RBI-Chef im Klub der Wirtschaftspublizisten erneut gefordert. Kredite würden dadurch rechnerisch um 0,16 Prozentpunkte teurer, sagte der Banken-Chef, der aber "guten Mutes für eine Lösung" ist. Ein erster Schritt in Richtung Komplett-Abschaffung könnte laut Sevelda sein, dass wenigstens die Banken-Zahlungen an den BaSAG-Abwicklungsfonds angerechnet werden, bei der RBI 38 Mio. Euro noch zusätzlich zu den 90 Mio. Euro.

Verkauf der Pol-Bank wird neu angestossen

Finanzminister Hans Jörg Schelling (ÖVP) hatte ja vorige Woche gesagt, er wolle mit den Banken Gespräche über die Bankensteuer aufnehmen, und er sei "zuversichtlich, eine gute Lösung zu finden". 

Ebenfalls zuversichtlich ist Sevelda für das Verkaufsverfahren für die polnische RBI-Tochter Polbank, das nach den Parlamentswahlen vom kommenden Sonntag neu aufgerollt werde. Vor der Veräußerung werde das Franken-Kreditportfolio in Höhe von 3,2 Mrd. Euro herausgelöst und in eine bei der RBI verbleibende Einheit übertragen. Die Rest-Bank mit dann noch immer über 10 Mrd. Euro Bilanzsumme solle dann verkauft werden, das Closing solle bis Ende 2016, allerspätestens Anfang 2017 erfolgen. Mit dem neuen Eigentümer wolle man 15 bis 25 Prozent der Polbank an die Börse bringen. Zum Franken-Thema gebe es aktuell aber Zeichen einer Versachlichung der Debatte in Polen.

(APA)

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