Österreichische Haushalte besitzen 592 Milliarden Euro

Geld und Boersenkurse
Geld und Boersenkurse BilderBox.com
  • Drucken

Die Österreicher haben im vergangenen Jahr mehr Geld in täglich fällige Einlagen geparkt. Auch die Veranlagung in Investmentfonds stieg um über sechs Milliarden.

Das Geldvermögen österreichischer Haushalte ist erneut gewachsen, die anhaltende Niedrigzinsphase führte jedoch zu Umschichtungen bei den Einlagen. Gegenüber dem 2. Quartal 2014 gab es im zweiten Quartal 2015 einen Zuwachs von 15,1 Milliarden auf 591,8 Milliarden Euro. Umschichtungen erfolgten insbesondere in Richtung täglich fälliger Gelder und zulasten von gebundenen Guthaben.

Weiters gab es Verschiebungen zugunsten von Investmentfondsanteilen, die auf Kosten von Bankanleihen gingen, sagte Johannes Turner, Chefstatistiker der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) am Freitag vor Journalisten. Das relativ geringe Wachstum des Geldvermögens aus Neuveranlagungen privater Haushalte ergibt sich für Turner aus nur moderaten Anstiegen realverfügbarer Einkommen und der konstant unterdurchschnittlichen Sparquote. Diese lag in einer kumulierten Betrachtung der letzten vier Quartale laut Berechnungen der Statistik Austria bei 6,9 Prozent und damit deutlich unter dem langjährigen Durchschnitt von rund 10 Prozent.

"Nur" 171 Milliarden Schulden der privaten Haushalte

Täglich fällige Einlagen beliefen sich Ende Juni 2014 auf 84,5 Mrd. Euro - in Jahresfrist gab es einen Anstieg um 12,7 Mrd. auf 97,2 Mrd. Euro. Gebundene Einlagen schmolzen hingegen im selben Zeitraum um 6,7 Mrd. auf 122,5 Mrd. Euro. Der Bestand an langfristigen verzinslichen Wertpapieren wie etwa Bankanleihen verringerte sich um 5,6 Mrd. auf 36,4 Mrd. Euro und ein Großteil dieser Mittel floss in Investmentfondsanteile. Hatten österreichische Haushalte Ende Juni 2014 noch 45,2 Mrd. Euro in Investmentfonds geparkt, betrug der Wert ein Jahr später 51,4 Mrd. Euro. In börsennotierten Papieren angelegt waren Ende des zweiten Quartals 2015 19,6 Mrd. Euro - gegenüber dem Vorjahr ein Plus von 800 Mio. Euro.

Neben dem Geldvermögen verfügten private Haushalte der OeNB zufolge auch über nichtfinanzielle Vermögenswerte in Höhe von rund 740 Mrd. Euro, 713 Mrd. davon entfielen auf Immobilien. Den Vermögenswerten gegenüber stehen die Schulden der österreichischen Haushalte. Deren Gesamtverschuldung belief sich Ende Juni 2015 auf 171 Mrd. Euro. Für Johannes Turner "keine allzu große Zahl im internationalen Vergleich". Der Löwenanteil entfiel dabei mit 70 Prozent auf Wohnbaukredite.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Mein Geld

Österreicher wollen mehr sparen

In den kommenden zwölf Monaten sollen 5200 Euro veranlagt werden, um 400 Euro mehr als vor einem Jahr.
Mein Geld

Sparbuch: Niedrigzinsen ließen 24 Milliarden Euro verpuffen

Trotz extrem niedriger Erträge bleibt das Sparbuch die beliebteste Anlageform der Österreicher. Ein Viertel der Bevölkerung hält daran fest oder lässt das Geld überhaupt auf dem Konto.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.