Verbund: Strom erzeugen wird langsam zur Nebensache

Strom. Konzern liefert weniger Strom, aber stabile Zahlen.

Wien. Österreichs größter Stromkonzern Verbund hat in den ersten neun Monaten des Jahres deutlich weniger Strom erzeugt als im Vorjahreszeitraum. Grund für schlechte Laune ist das nicht unbedingt. Denn trotz eines Produktionsrückgangs um 2,9 Prozent stieg das Konzernergebnis des Unternehmens um das Zweieinhalbfache.

Die Gründe dafür lauten: Auflösung von Rückstellungen für Verfahrenskosten, ein Sparprogramm im thermischen Bereich und das Forcieren alternativer Geschäftsquellen. 120 Millionen Euro wird das Unternehmen voraussichtlich heuer – vereinfacht gesagt – mit der Ausbalancierung der Stromnetze verdienen. Das entspricht einer Steigerung von 50 Prozent in nur einem Jahr. Ausgelöst wurde diese verstärkte Nachfrage nach Regelenergie, Ausgleichsenergie und Engpassmanagement zur Stabilisierung der Netze durch den massiven Ausbau dezentraler Ökokraftwerke in Österreich und Deutschland.

An der Wiener Börse wurden die Zahlen von den Anlegern gut aufgenommen, die Aktie stieg um knapp zehn Prozent. Auch der Ausblick auf das Gesamtjahr wurde nach oben korrigiert. Das Ebitda (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) soll auf 900 (bisher 850) Mio. Euro klettern. Das Konzernergebnis wird unverändert mit 240 Mio. Euro erwartet. (auer)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 05.11.2015)

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