Staat muss wieder mehr Zinsen für Anleihen zahlen

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Anleger hegen wieder stärkere Zweifel an der Kreditwürdigkeit Österreichs: Die jüngste Auktion für eine zehnjährige Bundesanleihe ergab 4,43 Prozent durchschnittliche Rendite. Im April waren es noch 3,99 Prozent.

Die Finanzierungsbedingungen für den österreichischen Staat auf dem internationalen Kapitalmarkt haben sich im Laufe des letzten Monats erneut verschlechtert. Für die heute platzierte Aufstockung der zehnjährigen Bundesanleihe 2008-2019/1/144A um eine Milliarde Euro muss der Staat jährlich 4,43 Prozent Zinsen zahlen.

Im April noch unter vier Prozent

Im Mai konnte die Aufstockung derselben Anleihe noch mit einer durchschnittlichen Rendite von 3,99 Prozent durchgeführt werden, im April waren es 4,08 Prozent. Diese Steigerung kommt dem Staat teuer: 0,44 Prozent (=44 Basispunkte) mehr Verzinsung bedeutet 4,4 Millionen Euro mehr Zinszahlung bei einem gesamten Anleihenvolumen von einer Milliarde Euro.

Abstand zu Deutschland wächst

Der Zinsabstand zur vergleichbaren deutschen Anleihe betrug laut Österreichischer Bundesfinanzierungsagentur (ÖBFA) 79 Basispunkte. Das bedeutet, dass Deutschland für die Vergleichsanleihe nur 3,64 Prozent zahlen muss. Dieser Spread genannte Abstand hatte sich zuletzt schon auf 61 Basispunkte verringert und hat sich nun wieder vergrößert. Gudrun Egger, Chef-Kreditanalystin der Erste Bank, geht davon aus, dass sich der Spread bis Jahresende auf 50 Basispunkte verringern wird.

Die heute ebenfalls durchgeführte Aufstockung der Bundesanleihe 2005-2015/2/144A um 850 Mio. Euro mit einer Restlaufzeit von 6 Jahren wird mit durchschnittlich 3,85 Prozent verzinst.

(Ag./Red)

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