Die 195 verbliebenen Mitarbeiter von Continental müssen sich mit Ende des Jahres um neue Jobs umsehen: Der deutsche Auto-Zulieferer schließt das ehemalige Semperit-Werk in Traiskirchen endgültig.
2010 werden in Traiskirchen keine Vormaterialien für Autoreifen mehr produziert. Der deutsche Automobil-Zulieferer Continental schließt das ehemalige Semperit-Werk mit Ende des Jahres endgültig. Möglicherweise bleiben einige Stellen in der Verwaltung erhalten. Derzeit werden dort noch Gummimischungen hergestellt. Als das Werk von Semperit an Continental ging, verloren über 1000 Menschen ihre Arbeit.
"Wir gehen davon aus, dass wir das hohe Produktionsniveau aus 2007 und der ersten Hälfte 2008 in den nächsten Jahren nicht wieder erreichen werden. Deshalb müssen wir die Kapazitäten der Division Pkw-Reifen in Europa an die aktuellen Marktbedingungen anpassen.", erklärt Reifen-Chef Bernhard Trilken.
Arbeitsstiftung bleibt
"Wir werden alle betroffenen Mitarbeiter/innen so umfassend wie möglich bei der Qualifizierung und Vermittlung neuer Arbeitsverhältnisse unterstützen. Die Betriebsvereinbarungen "Sozialplan" und "Arbeitsstiftung" aus den Jahren 2002 und 2005 bestehen weiterhin und sind in vollem Umfang gültig. Die Finanzierung dieser Instrumente ist gesichert", sagte der in Europa für Personal verantwortliche Thomas Winkelmann zu.
"Traiskirchen trägt heute Schwarz"
"Traiskirchen trägt heute Schwarz", reagierte SPÖ-Bürgermeister Fritz Knotzer. Damit schließe sich schmerzlich ein Stück Identitätsgeschichte der Stadt. Einmal mehr zeige sich außerdem, "wohin das Streben nach mehr Profit und höheren Dividenden im Interesse einiger Weniger führt", so Knotzer in Richtung des deutschen Reifenkonzerns Continental. Immerhin habe der kleine Betrieb, der noch vorhanden gewesen sei, positiv gewirtschaftet.
Die Semperit als Betrieb und somit alle "Semperitler waren, sind und werden stets ein stolzer Bestandteil unserer Stadtgeschichte bleiben".
(Red.)