Die notverstaatlichte Kommunalkredit schreibt für 2008 einen Jahresverlust von 1,455 Milliarden Euro. Allein fast 1,1 Milliarden beträgt der Verlust aus Kredit-Tauschen. Das operative Geschäft soll weitergehen.
Der Gemeindefinanzierer Kommunalkredit erlitt im Geschäftsjahr 2008 einen Verlust von 1,455 Milliarden Euro. Die Bank hatte den Verlust bereits Ende April angekündigt und nun die vollständigen Zahlen vorgelegt.
Im Jahresabschluss ist bereits die staatliche Bürgschaft in Höhe von 1,2 Milliarden Euro einbezogen. Ohne diese vorerst bis 30. September laufende Bürgschaft - verzinst mit zehn Prozent - hätte der Jahresverlust der Bank 2,6 Mrd. Euro betragen
Die wichtigsten Zahlen im Überblick:
Kommunalkreditin Mio. €Veränderung
20082007in Stückin %Zinsertrag3.196,462.835,70360,7612,72Zinsüberschuss89,9980,469,5311,85Provisionserträge20,5817,922,6614,83Erg. Investitionen-1.328,97-97,98-1230,99
davon CDS-1.087,84-94,99-992,85
Ergebnis vor Steuer-1.477,15-27,43-1449,72
Ausschüttung PPK*-3,15-10,517,37-70,08Konzernergebnis-1.454,64-44,92-1409,72
*Partizipationskapital
Grund für das Minus sind unter anderem Abwertungen auf sogenannte „Credit Default Swaps“ (CDS). Dabei handelt es sich um Ausfallsversicherungen beziehungsweise Wetten. Die Kommunalkredit setzte darauf, dass gewisse Finanzgeschäfte nicht schiefgehen, und kassierte dafür Prämien. Das CDS-Portfolio machte zwölf Mrd. Euro aus.
Zweiteilung: Müll-Papiere in eigene Bank
Der österreichische Staat soll zur Restrukturierung der notleidenden Kommunalkredit 250 Mio. Euro Steuergeld in die Hand nehmen. Die Kommunalkredit neu, die aus der bisherigen Kommunalkredit abgespalten wird, soll mit diesem Kapitaleinschuss stabilisiert und ausgebaut werden. In der verbleibenden Sondergesellschaft soll das teilweise "faule" Wertpapier- und CDS-Portfolio sowie die Zypern-Tochter konzentriert und abgebaut werden.
Kerngeschäft läuft weiter
Die Spaltung führt auch dazu, dass das Kerngeschäft, die Finanzierung von öffentlichen Investitionen, "aktiv und erfolgreich weitergeführt" wird. Denn es stehe in "keinerlei Verbindung mit der Krise des Jahres 2008", wie Vorstandsvorsitzender Alois Steinbichler im Geschäftsbericht schreibt.
(ebl)