Assekuranzen: Mehr Prämien für Versicherungen

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Der Gewinn der Versicherungen in Österreich ging in den ersten drei Quartalen zurück.

Wien/Berlin. Die Versicherungen in Österreich haben in den ersten drei Quartalen zwar um 2,4 Prozent mehr Prämien eingenommen, das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) ging aber um 11,5 Prozent auf 1,1 Mrd. Euro zurück. Das geht aus einem am Mittwoch veröffentlichten Bericht der Finanzmarktaufsicht (FMA) hervor. Der Gewinn wurde vor allem durch einen Rückgang des Finanzergebnisses gedrückt, das um 6,7 Prozent schwächer ausfiel als in den ersten neun Monaten 2014. Das versicherungstechnische Ergebnis erhöhte sich geringfügig um 0,3 Prozent.

Die Versicherungen nahmen von Jänner bis September insgesamt 13,41 Mrd. Euro an Prämien ein. Dabei entfielen 6,9 Mrd. Euro auf die Schaden- und Unfallversicherung (plus 2,3 Prozent), 5,03 Mrd. Euro auf die Lebensversicherung (plus zwei Prozent) und 1,47 Mrd. Euro auf die Krankenversicherung (plus 4,3 Prozent). Die Summe aller Vermögenswerte der österreichischen Versicherungsunternehmen (inkl. Kapitalanlagen der fonds- und indexgebundenen Lebensversicherung) betrug am Ende des dritten Quartals 108,08 Mrd. Euro.

Mehr Rückstellungen

Indes müssen die deutschen Lebensversicherer in diesem Jahr so viel wie noch nie für hohe Garantieversprechen aus der Vergangenheit zurücklegen. Die Branche müsse mindestens zehn Mrd. Euro an Zinszusatzreserve bilden, sagte der Chef der Versicherungsaufsicht bei der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin), Frank Grund, zur „Börsen-Zeitung“. Der Topf – ein Puffer, den die Branche seit 2011 bilden muss – schwillt angesichts der historisch niedrigen Zinsen weiter an und dürfte seiner Einschätzung nach Ende des Jahres mit etwa 31 Mrd. Euro gefüllt sein.

In Österreich hat die Finanzmarktaufsicht (FMA) bereits im Oktober erklärt, dass die Zinszusatzrückstellung der Versicherungen angehoben und rascher aufgebaut werden müsse.

Für das Geschäftsjahr 2015 müssen die Versicherungen die Zinszusatzrückstellungen statt mit mindestens 70 Mio. Euro mit mehr als 180 Mio. Euro zusätzlich dotieren. (APA/DPA/red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 24.12.2015)

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