Ticker-Nachlese Der SPÖ-Klubobmann, einst Finanzsstaatssekretär unter Josef Pröll, wurde zur Verstaatlichung der Hypo befragt. "Die Presse" berichtete live aus dem Parlament.
Polemisch ist es am Mittwoch im Hypo-U-Ausschuss geworden, als der Kärntner FPÖ-Mandatar Erwin Angerer, als "FPÖler und vor allem Kärntner", den heutigen Zeugen Andreas Schieder gefragt hat, warum dieser Kärnten hasse. "Woher kommt Ihr unergründlicher Hass auf Kärnten?", wollte Angerer vom früheren Finanzstaatssekretär und nunmehrigen SPÖ-Klubchef wissen. Das ließ Schieder nicht auf sich sitzen.
"Ich liebe das Land Kärnten, die Kärntnerinnen und Kärntner", machte Schieder daraufhin einen Ausflug in seine Gefühlswelt gegenüber dem südlichsten Bundesland und die dortigen Bewohner. "Ich bin jahrzehntelanger Kärnten-Urlauber", verwies der SPÖ-Politiker auf seine Ferien-Gewohnheiten.
Angerer - auch Bürgermeister von Mühldorf in Oberkärnten, der Heimatgemeinde der ehemaligen freiheitlichen Kärntner Politiker Uwe und Kurt Scheuch - untermauerte seine Meinung zu Schieders Kärnten-Gefühlen mit Zitaten aus dem Jahr 2009 nach der Notverstaatlichung der früheren Hypo Alpe Adria. "Sie haben gesagt, die Kärntner müssen bluten", sagte der FPÖ-Mandatar.
Schieder versicherte, dieses Zitat sei so zu verstehen, dass es um die Kärntner (Mit-)Eigentümer der Hypo gegangen sei. Das sei - nach Vorlage eines entsprechenden Dokuments - darin auch erkennbar, bedankte sich Schieder bei Angerer und bemerkte eine "schlechte Zitierung" des politischen Mitbewerbers.
Die von Angerer zitierten Textpassagen entstammten einer Fernsehdiskussion aus der Woche nach der Hypo-Notverstaatlichung - unter anderem mit dem früheren Ex-Chef der Kärntner Freiheitlichen "Uwe Scheuch, der inzwischen ja auch nicht mehr so gut beleumundet ist", so der rote Klubobmann. Er erinnerte daran, dass Kärnten beim Verkauf der Skandalbank an die BayernLB gut verdient habe und daher auch beim Einspringen der Republik heranzuziehen war bei den Kosten.
Er, Schieder, sei damals vor allem wegen seiner "Liebe zu Kärnten zutiefst verärgert gewesen, dass eine Landesregierung so verantwortungslos mit dem Land umging. In diesem Sinn wollte ich nicht, dass die Kärntner büßen müssen für die denkbar schlechte Landesregierung."