Ex-Meinl-Bank-Chef unter Verdacht der Steuerhinterziehung

Peter Weinzierl.
Peter Weinzierl.(c) APA/HANS KLAUS TECHT
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Die Staatsanwaltschaft Wien ermittelt gegen den früheren Chef der Meinl Bank, Peter Weinzierl. Er weist die Vorwürfe zurück.

Wien. Die Staatsanwaltschaft Wien ermittelt gegen den früheren Chef der Meinl Bank, Peter Weinzierl. Es gehe im Zusammenhang mit Speedprop um den Verdacht der Steuerhinterziehung, bestätigte die Sprecherin der Anklagebehörde, Nina Bussek, einen Bericht im „Börsianer“. Dieser Tage sei eine Fachverbandsanfrage an die heimischen Banken gestellt worden.

Weinzierl weist die Vorwürfe zurück und gibt keinen weiteren Kommentar ab, verlautet von Meinl-Bank-Sprecher Thomas Huemer. Im Dezember des Vorjahres hatte Weinzierl im Zuge eines Disputs mit der Finanzmarktaufsicht seinen Posten als Bankchef aufgegeben und war in den Aufsichtsrat gewechselt.

Medienberichte über den Verdacht gab es bereits Ende 2014. Laut „Kurier“ soll Weinzierl Mitte 2005 für die MEL (Meinl European Land) ein Russland-Joint-Venture um die zypriotische Holding MD Time Holding aufgezogen haben. 55 Prozent der Stammaktien hielt die MEL, 45 Prozent hielten russische Partner über die Offshore-Firma Business Enterprise Group (BEG). Parallel dazu wurden 100 stimmrechtslose Gewinnscheine ausgegeben. Jeweils 45 Scheine erhielten MEL und BEG, zehn Papiere kaufte die Meinl Bank um rund 814.000 Euro. Davon übertrug sie angeblich je fünf Anteile an die JM Real Estate Services Ltd, die der Sphäre von Julius Meinl zugerechnet wird, und an die Meinl-Bank-Filiale auf der Karibik-Insel Antigua. Die Karibik-Tochter soll Treuhänderin für Weinzierl und für die – von den Ermittlern Weinzierl zugerechnete – Jersey-Briefkastenfirma Speedprop Communications gewesen sein. Laut „Falter“ sollen bei der Speedprop fünf Mio. Euro aus MEL-Geldern gelandet sein. (APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 23.01.2016)

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