Der etwas abgeschwächte Anstieg bedeute aber noch keine Trendumkehr, so der neue Sozialminister Stöger. Gesundheits- und Sozialberufe sowie Dienstleistungsjobs waren im Jänner besonders betroffen.
Die Arbeitslosigkeit in Österreich ist auch im Jänner weiter gestiegen: 490.246 Personen waren ohne Job, ein Zuwachs im Vorjahresvergleich um 3,7 Prozent. Davon machten 65.257 Personen eine Schulung beim AMS, um 1,6 Prozent weniger als im Vorjahr. Die Zahl der vorgemerkten Arbeitslosen (ohne Schulungsteilnehmer) stieg um 4,6 Prozent auf 424.989 Personen.
Auch wenn die Arbeitslosigkeit im Jänner etwas langsamer gestiegen sei als in den Monaten zuvor, könne noch von keiner Trendumkehr am Arbeitsmarkt gesprochen werden, sagte Sozialminister Alois Stöger in einer ersten Analyse. Anzeichen einer wirtschaftlichen Erholung seien jedoch bereits bemerkbar.
Vor allem bei den ausländischen Beschäftigten und den Über-50-Jährigen ist die Arbeitslosigkeit wieder überdurchschnittlich stark angestiegen. Im Jänner waren mit 119.088 Ausländer um 10.895 bzw. 10,1 Prozent mehr ohne Arbeit. Bei den Über-50-Jährigen betrug der Zuwachs 8,2 Prozent, bei den Frauen waren es 6,5 Prozent mehr, bei Männern um 3,5 Prozent mehr.
Westen relativ besser
Die Arbeitslosenquote (nach nationaler Definition) kletterte um 0,3 Prozentpunkte auf 10,9 Prozent. Die frauendominierten Dienstleitungsbereiche hinken der oben beschriebenen Entwicklung noch deutlich hinterher. Besonders stark betroffen von der Zunahme waren nach Branchen betrachtet das Gesundheits- und Sozialwesen mit plus 8,1 Prozent, der Handel mit einem Plus von 5,4 Prozent und der Tourismus, der um 5,3 Prozent zulegte, teilten das Arbeitsmarktservice (AMS) und das Sozialministerium am Montag mit.
„Regional betrachtet bleibt das West- Ostgefälle der vergangenen Monate bestehen“, so Stöger. Während in Vorarlberg, Tirol und (unter Einrechnung der Teilnahmen an Schulungen) auch in Salzburg die Zahl der vorgemerkten Personen leicht abnimmt, bleibt in Wien, Oberösterreich, der Steiermark und in Niederösterreich die Arbeitslosigkeit weiter ansteigend.
Für Jugendliche verbesserten sich im Jänner die Arbeitsmarktbedingungen etwas, ihre Arbeitslosenzahlen verringerten sich um 1,1 Prozent auf 54.082. Die Zahl der Lehrstellensuchenden nahm um 2,2 Prozent zu, die gemeldeten offenen Lehrstellen erhöhten sich um 10,7 Prozent auf 2.969.
Mehr offene Stellen
Wie in den vergangenen Monaten steigt aber auch weiterhin die Zahl der Arbeitsplätze, und zwar um 34.000 bzw. 1,0 Prozent mehr als noch ein Jahr zuvor, so Stöger. Und es werden auch wieder mehr Arbeitskräfte gesucht. So liegt Ende Jänner der Bestand an gemeldeten offenen Stellen mit 33.431 um 45,5 Prozent über dem Wert des Vorjahres.
Mit einer Eurostat-Quote von 5,8 Prozent liegt Österreich damit in der Europäischen Union weiterhin an fünfter Stelle, deutlich unter dem EU-Durchschnitt von 9,1 Prozent.
(APA)