Bahn: Steuernachzahlung für ÖBB

(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Die Mitarbeitertickets wurden nicht versteuert. Der heimische Fiskus verlangt nun eine Steuernachzahlung von rund 80 Mio. Euro für die letzten fünf Jahre.

wien (red.). Wer bei den ÖBB arbeitet oder einen nahen Angehörigen dort hat, braucht für das Zugfahren so gut wie nichts zu bezahlen. Mit extrem verbilligten Mitarbeitertickets darf österreichweit die erste Klasse benutzt werden. Ein Umstand, der den einen oder anderen zahlenden Kunden ärgern dürfte, bei den ÖBB jedoch Tradition ist.

Nun rief diese Tradition aber den heimischen Fiskus auf den Plan. Dieser verlangt laut einem Bericht der „OÖN“ – der von den ÖBB bestätigt wurde – eine Steuernachzahlung von rund 80 Mio. Euro für die vergangenen fünf Jahre. Hintergrund dieser Forderung ist, dass nur „Unternehmen der Verkehrswirtschaft“ ihre Mitarbeiter gratis oder verbilligt befördern dürfen, ohne dass dadurch eine Steuerpflicht (Vorteil aus dem Dienstverhältnis) entsteht. Bis zur ÖBB-Reform 2004 traf dies auf die gesamte Bahn zu, durch die gesellschaftsrechtliche Trennung seither jedoch nur noch auf die Personenverkehrstochter. Für die Mitarbeiter der anderen Töchter wird nun die Nachzahlung fällig.

Eigene Züge am Brenner

Die ÖBB wollen künftig aber auch für alle ihre Kunden ein besseres Service bieten – zumindest auf der Brennerstrecke. Dort fahren die ÖBB ab 2010 gemeinsam mit der Deutschen Bahn mit eigenen Zügen nach Norditalien. Grund sei die jahrelange Kritik der Fahrgäste über die Züge der Trenitalia.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 04.07.2009)

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