Gasnetz an Versicherer?

OMV
OMV (c) Bloomberg (Lisi Niesner)
  • Drucken

Die Gas Connect wird verkauft. Gazprom ist nicht interessiert, die Allianz Versicherung durchaus.

Wien. Die OMV hat den angekündigten Verkauf von 49 Prozent ihrer Tochter Gas Connect Austria gestartet und interessierte Käufer angeschrieben. Darunter seien strategische Investoren, also jene, die Gasinfrastruktur als Kerngeschäft betreiben, und Finanzinvestoren wie Investmentfonds, teilte das Unternehmen in einer Aussendung mit.

Der russische Gazprom-Konzern ist nicht darunter. Das Unternehmen habe kein Interesse an der Gas Connect gezeigt, hieß es. Etliche SPÖ-Politiker warnten zuletzt, dass die Gazprom sich über die Gas Connect ins heimische Gasnetz einkaufen könnte.

Mit 750 Millionen bewertet

Realistischer scheint eine Übernahme der Gas Connect durch die Allianz Versicherung. Österreich-Vorstand Wolfram Littich plant auch deshalb seinen Rückzug aus dem OMV-Aufsichtsrat.

Der Versicherer dürfte sich im Konsortium mit Borealis Infrastructure an der Auktion beteiligen, berichtet Reuters. Sie haben 2013 bereits die tschechische Gasnetztochter von RWE, Net4Gas, übernommen. Das Geschäft mit Gasnetzen ist aufgrund der stabilen Renditen für viele Versicherer und Pensionsfonds interessant. Dem Bericht zufolge wird Gas Connect Austria inklusive Schulden mit 500 bis 750 Millionen Euro bewertet. Das Unternehmen betreibt Pipelines mit einer Länge von ca. 900 Kilometern.

Die OMV geht davon aus, dass die Transaktion im Lauf dieses Jahres abgeschlossen sein wird. (auer/ag)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 12.02.2016)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.