Neuer Job für Edlinger

Rochade. Der Sohn des früheren SP-Finanzministers fiel beim Flughafen in Ungnade. Jetzt heuert er bei Vamed an.

Wien. „Für mich ist das ein Neuanfang“, sagt Christoph Edlinger, ehemals technischer Leiter am Flughafen Wien und Sohn des ehemaligen SPÖ-Finanzministers, Rudolf Edlinger. Mehr dürfe er dazu nicht sagen, es gebe bei der Vamed, seinem neuen Arbeitgeber, Richtlinien, an die er sich zu halten habe. „Die nehme ich sehr ernst, ich habe aus der Vergangenheit gelernt.“

Doch auch über die darf er nicht mehr sprechen, denn mit seinem ehemaligen Arbeitgeber hat er Stillschweigen vereinbart, nachdem seine Entlassung zuvor medial hohe Wogen geschlagen hatte. Zur Erinnerung: Seinen Job als Technischer Leiter hatte er dort im Herbst 2014 höchst unfreiwillig verloren, nachdem man mehrere Dateien mit Pornomaterial auf seinem Firmen-PC gefunden hatte. Edlinger focht die Entlassung an. Er glaubte, einer Intrige zum Opfer gefallen zu sein, zumal gegen ihn auch Anzeigen wegen Untreue und gewerbsmäßigen Betruges erstattet worden waren. Die erwiesen sich jedoch als haltlos.

Wohl mit ein Grund, weshalb sich der Flughafen Wien nicht auf eine lange Schlammschlacht vor dem Arbeitsgericht einlassen wollte und sich mit Edlinger im Spätsommer 2015 einvernehmlich einigte.

Zukunft bei der Vamed

Nun hat er seit 1. Februar 2016 die Möglichkeit, seine Fähigkeiten bei der Vamed Krankenhausmanagement und Betriebsführungsges.m.b.h (VKMB), einer 100-prozentigen Tochter der Vamed AG, als „Koordinator Betriebsführung und Projektabwicklung“ unter Beweis zu stellen, wie der Pressesprecher der Vamed bestätigte. An der Vamed AG ist die B&C Privatstiftung beteiligt. Sie wurde im Jahr 2000 von der Bank Austria gegründet, um ihre Industriebeteiligungen zu verwalten.

Bleibt noch die Frage, wie Edlinger seine neue Stelle gefunden hat. Auch dazu will er sich nicht äußern. Verständlich – schon in der Vergangenheit war ihm immer wieder vorgeworfen worden, er habe seine Karriere beim Flughafen vor allem seinen guten Kontakten zur Partei zu verdanken. (hec)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 24.02.2016)

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