Leder & Schuh baut bis zu 130 Mitarbeiter ab

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Jeweils 65 Mitarbeiter aus der Zentrale in Graz und den Filialen wurden beim AMS zur Kündigung angemeldet.

Der ehemals größte Schuhhändler Österreichs, Leder & Schuh, hat heute bis zu 130 Mitarbeiter im Rahmen des AMS-Frühwarnsystems zur Kündigung angemeldet. Betroffen sind 65 Mitarbeiter in der Unternehmenszentrale in Graz und 65 Angestellte in den Filialen. „Diese Maßnahme wurde notwendig, da mit dem Abschluss des Verkaufs von Shoe4You-Deutschland und der Ausrichtung auf die Kernbereiche Humanic und Shoe4You in Österreich weniger Kapazitäten benötigt werden. Die obere Grenze bilden 130 Mitarbeiter“, begründet Leder & Schuh-Vorstand Werner Weber die Maßnahme. Man habe vorher auf zu vielen Hochzeiten getanzt, auf denen man aber nicht attraktiv vertreten war. "Leder & Schuh war ein Bauchladen an Vertriebslinien."

Der Konzern hatte vor wenigen Wochen angekündigt, dass zahlreiche  Stiefelkönig-Filialen in Humanic-Standorte umgewandelt werden, sodass österreichweit nur noch etwa zehn Stiefelkönig-Geschäfte übrig bleiben. Ebenso plant das Unternehmen aus zahlreichen Jello-Filialen in den kommenden zwölf Monaten Shoe4You-Geschäfte zu machen. Die beiden bekanntesten Formate sollen gestärkt werden, so Weber damals.

Mehrere Standorte werden geschlossen

Nun lässt das Unternehmen wissen, dass zwei Humanic-Standorte sowie drei oder vier Jello-Geschäfte Mitte des Jahres geschlossen werden - daher seien 65 Beschäftigte zur Kündigung angemeldet worden, erläuterte Weber den Abbau in den Filialen. 

Insgesamt sind im Leder & Schuh – Konzern mit den Marken Humanic, Shoe4you, Corti, Dominici, Jello und Stiefelkönig europaweit derzeit etwa 3200 Mitarbeiter beschäftigt.

Bereits vor einem Jahr hatte der Konzern 65 Mitarbeiter aus der Unternehmenszentrale gekündigt. Laut Unternehmensleitung war dieser Schritt damals notwendig, um den mit den finanzierenden Banken gewählten "Weg zur Gesundung" der Firmengruppe fortzusetzen.

Zentrale in Graz verkauft

In einer Aussendung bekräftigt der Konzern, dass der im Jahr 2014 eingeleitete Restrukturierungsprozess voll im Plan sei und im Einklang mit den Banken verlaufe. Dabei wurde auch die Immobilie, in der sich die Zentrale in Graz befindet, verkauft. Mit dem Verkaufserlös der Liegenschaft  wurden Schulden getilgt, so Weber. Gleichzeitig haben wir uns, aufgrund der langfristigen Rückmietung der zukünftig benötigten Flächen, für den Standort Graz als Headquarter-Standort entschieden.“

Trotz des gerade im letzten Quartal aufgrund der ungünstigen Witterungsverhältnisse schwierigen Marktumfeldes, verlief das Geschäftsjahr 2015 zufriedenstellend. Weber: „Wir haben uns in einem sehr volatilen Marktumfeld gut geschlagen.“

(red.)

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