Der ehemalige Österreich-Teil der Hypo Alpe Adria verkauft seine Anleihen mit Abschlag.
Wien. Ende kommender Woche läuft das Rückkaufangebot Kärntens für die landesgarantierten Anleihen der Hypo-Bad-Bank Heta aus. Ein Zusammenschluss mehrerer internationaler Gläubiger mit einer De-facto-Sperrminorität hat zwar bereits angekündigt, das Angebot nicht anzunehmen. Dennoch gibt es auch bereits positive Äußerungen zu dem freiwilligen Schuldenschnitt. So gab die 2012 an den indischen Anadi-Konzern verkaufte ehemalige Österreich-Gesellschaft der Hypo Alpe Adria am Dienstag bekannt, die Anleihen zum angebotenen Preis von 70 Cent je Euro Nominalwert an Kärnten zu verkaufen. Die Anadi-Bank ist unter anderem über die Hypo-Pfandbriefstelle Gläubigerin der Hypo geworden.
Die meisten Gläubiger äußern aber nach wie vor heftige Kritik an dem vom Bund mit Geld und Expertise unterstützten Angebot. So sehen sich beispielsweise nun auch die Gläubiger von Nachrang-Anleihen unfair behandelt, da ihnen nur eine Quote von 30 Prozent angeboten wird, obwohl vom Land Kärnten einst ebenfalls eine Haftung über die vollständige Summe gegeben worden war. In Summe geht es um rund zehn Mrd. Euro an vorrangigen und etwa 900 Mio. Euro an nachrangigen Anleihen. (jaz)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 02.03.2016)