564 Mio. für Schelling: Münze Österreich löst Rücklage auf

APA/DPA/ULI DECK
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Der Finanzminister kann sich freuen: Die Münze Österreich AG hat eine Gewinnrücklage aufgelöst, das Geld fließt ins Budget.

Die Münze Österreich AG hat in der Bilanz 2015 unterm Strich einen kräftigen Gewinnsprung hingelegt. Grund dafür war, dass die Münze AG schon Ende des Jahres mehr als 400 Mio. Euro Gewinnrücklage auflösen konnte. Das freigewordene Geld bekommt der Finanzminister fürs Budget. Die Münze gehört zu 100 Prozent der OeNB - für die gibt es aus dem Münz-Gewinn eine satte Gewinnabfuhr von 564 Mio. Euro.

Zur Vorgeschichte: Es geht um die bisherige Rückstellung für sogenannte "Rücklöseverpflichtungen" der Münze. Die Münze Österreich AG ist verpflichtet, das im Umlauf befindliche Münzgeld bei Bedarf in Papiergeld oder neue Münzen zu tauschen. Dieser Rücklagentopf wurde jetzt geleert, statt dessen übernahm der Bund eine Milliardenhaftung für den Münztausch - sowohl für Euro- und Centmünzen, Sammlermünzen und auch noch für Schilling- und Groschenmünzen.

Auf ein Haftungsentgelt verzichtet der Bund aber. Man wolle ja die Gewinne der Münze nicht schmälern, argumentierte die Regierung bei der dazu nötigen Reform des Scheidemünzengesetzes, die heuer im Februar das Parlament passiert hat.

Reform des Scheidemünzengesetzes

In der Bilanz 2015 der Münze AG ist die Neuregelung schon sichtbar. Zumal die Reform des Scheidemünzengesetzes rückwirkend per 31. Dezember 2015 in Kraft getreten ist.

Die Münze hat per Ende 2015 die Rücklösungsrücklage von 403 Mio. Euro aufgelöst. Vor allem dies gab den Ausschlag dafür, dass der Jahresgewinn von 205,3 Millionen auf 626,7 Millionen Euro angestiegen ist, wie aus dem Jahresabschluss 2015 hervor geht, der am Freitag im Amtsblatt der Wiener Zeitung verlautbart wurde.

Entsprechend viel Geld kann die Münze an die Mutter OeNB (Oesterreichische Nationalbank) weiterreichen: Die Gewinnabfuhr an die Nationalbank für 2015 beträgt 564 Mio. Euro. Zum Vergleich: Für 2014 waren das 184,8 Mio. Euro gewesen.

62,7 Millionen Euro Bilanzgewinn

Damit verbleibt für 2015 nach der Gewinnabfuhr ein Münz-Bilanzgewinn von 62,7 Mio. Euro. Das war auch gut dreimal so viel wie 2014.

Der Umsatz der Münze Österreich, die Münzprägeanstalt der Republik, ist 2015 deutlich von 1,14 auf 1,62 Mrd. Euro angestiegen. Es war dank des vorjährigen Edelmetallmünzbooms eines der besten Jahre in der Geschichte, war schon vorweg erklärt worden. Weil auch der Materialaufwand entsprechend höher war, lag das Betriebsergebnis mit 93,8 Mio. Euro unter dem Vorjahreswert (164,7 Mio. Euro). Das wurde durch Bewertungsergebnisse (Finanzergebnis) mehr als wettgemacht, so dass das EGT (Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit) von 193,3 Mio. auf 206,5 Mio. Euro zulegte.

(APA)

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