Insolvenzverwalter vermutet Anlagebetrug mit Edelmetallen

Edelmetalle Silber
Edelmetalle SilberAPA/ROBERT JAEGER
  • Drucken

Gold und Silber im Wert von 1,7 Millionen Euro fehlen nach der Insolvenz der Wiener Pleitefirma EC-Noble Metals. 400 Privatanleger sollen geschädigt worden sein.

Ein Fall für die Staatsanwaltschaft dürfte die Insolvenz der Wiener Firma EC-Noble Metals GmbH werden. Der Insolvenzverwalter vermutet hinter der Pleite der Gesellschaft einen Anlagebetrug, berichtet der "Kurier" auf seiner Homepage. Die Edelmetalle, mit denen die Gesellschaft angeblich gehandelt hat, seien verschwunden. Es fehlten 1,7 Mio. Euro. 400 Privatanleger sollen geschädigt worden sein.

Angeblich habe die EC-Noble Metals mit Edelmetallen gehandelt, was aber nicht stimme, denn sie habe ihren Kunden den Ankauf von Edelmetallen als "Sparform" angeboten. Privatanleger hätten der Gesellschaft Geld zum Ankauf von Gold und Silber überwiesen, heißt es im Bericht.

Geschäftsführer in mehrere Insolvenzen verwickelt

"Die Gesellschaft hat die Edelmetalle zum Tageswert des darauffolgenden Tages angekauft und für die Anleger verwahrt", schreibt Insolvenzverwalter Stephan Riel in seinem Bericht an die Kunden und die Staatsanwaltschaft. "Die Verwahrung sollte einerseits in der Schweiz bei der Firma BullionVault und andererseits in Wien bei der SAFE Wertfachvermietung GmbH erfolgen." Tatsächlich seien aber nach Mitteilung des Geschäftsführers keinerlei Edelmetalle vorhanden.

Laut Aktenlage ist Hermann P. Geschäftsführer der Pleite-Firma, Eigentümerin der Firma ist die Schweizer Gesellschaft European Capital Group AG mit der Firmenbuchnummer 300.3.016.448-1. Doch diese Gesellschaft existiert unter dieser Nummer im Schweizer Firmenbuch gar nicht, heißt es im Bericht.

Laut dem EC-Geschäftsführer ist ein gewisser Ergun S. mit Wohnsitz in der Slowakei als Eigentümer aufgetreten. Dieser habe früher in Pressbaum, NÖ, gewohnt und war im Jahr 2010 in den Privatkonkurs geschlittert. Im Juni 2014 sei dann ein sogenanntes Abschöpfungsverfahren eingeleitet und der Privatkonkurs aufgehoben worden. Laut "Kurier" ist Ergun S. in mehrere Insolvenzen verwickelt gewesen. Selbst seine Privatstiftung C. sei ein Fall für das Insolvenzgericht.

Nach Darstellung des Geschäftsführers fehlen rund 1,7 Millionen Euro, weil zu wenig eingekauft wurde bzw. Gelder an Schwesterunternehmen verliehen wurden." Rund 400 Privatanleger sind betroffen. Die Firma hat 1,715 Millionen Euro Schulden.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.