Heimische Konjunkturlokomotiven 2015 aus dem Westen

Nebenbahn der OeBB im Tunnel
Nebenbahn der OeBB im Tunnelwww.BilderBox.com
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Oberösterreich, Vorarlberg und Tirol wuchsen über dem Österreich-Schnitt von 0,9 Prozent. Dazu trugen vor allem Handel und Tourismus bei.

Das Wirtschaftswachstum war im Vorjahr in Österreich sehr ungleich verteilt. Vor allem die industriestarken Bundesländer Oberösterreich und Vorarlberg, aber auch Tirol legten überdurchschnittlich zu. Das Burgenland lag mit 0,9 Prozent im Österreich-Schnitt, knapp vor Niederösterreich, Wien, Salzburg und Kärnten. Abgeschlagenes Schlusslicht war die Steiermark.Die Dienstleistungshochburgen unter den österreichischen Bundesländern konnten im Vorjahr mit den industrieorientierten Ländern gut mithalten.

(c) Bank Austria

Insgesamt sorgten die Dienstleistungen im Österreich-Durchschnitt für etwa zwei Drittel des Wirtschaftswachstums. Wichtige Stütze des Aufwinds im Dienstleistungssektor war der Handel. Auch die Wertschöpfung aus dem Tourismus legte 2015 stärker zu. Darüber hinaus sorgten das Immobilienwesen sowie der Bereich Gesundheit und Sozialwesen und der Ausbau des Angebots im Bildungsbereich, etwa durch mehr Kindergartenplätze, für zusätzlichen Schwung.

Die Wachstumschancen für die stärker industrieorientierten Bundesländer und die Dienstleistungshochburgen sind 2016 recht ausgeglichen, so dass die Wachstumsunterschiede zwischen den Bundesländern sehr gering ausfallen dürften. erwartet die Bank Austria in ihrer am Montag präsentierten Analyse. Heuer dürften alle Bundesländer stärker wachsen als 2015, die Schwankung wird zwischen 1,4 Prozent (Burgenland) und 1,8 Prozent (Oberösterreich) liegen und damit deutlich geringer ausfallen als 2015.

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Wachstumstreiber ist heuer die Steuerreform, gefolgt von niedrigen Rohstoffpreisen, dem unterbewerteten Euro und der lockeren Geldpolitik.

Die Konjunktur werde schwächer gesehen als sie tatsächlich ist. "Was die wirtschaftliche Entwicklung betrifft, haben wir eine besonders negative Stimmung - die Bevölkerung ist unzufrieden und verunsichert: man hat derzeit das Gefühl, dass der hohe Lebensstandard in Österreich nichts mit der Wirtschaft zu tun hat", wundert sich Bank-Austria-Ökonom Stefan Bruckbauer bei einem Pressegespräch.

Die Stimmungslage schafft aber auch negative Fakten: sie wirkt sich auf die Investitionsfreudigkeit der Unternehmen aus. "Auf der Unternehmensseite ist auch die Steuerreform nicht glücklich gelaufen", meinte der Bruckbauer etwa unter Verweis auf die neue Registrierkassenpflicht und die unverändert hohe Regulierung.

(APA/red.)

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