Seit Jänner hält ein Betrugsskandal den Flugzeugzulieferer in Atem. Nachdem der Vorstandschef gehen musste, tritt nun Aufsichtsrat Gregory B. Peters "mit sofortiger Wirkung" zurück.
Bereits seit Jänner sorgt ein Betrugsskandal mit über 50 Millionen Euro Schade für Schlagzeilen über den oberösterreichischen Flugzeugbauer FACC. Erst vor kurzem musste Firmengründer und Vorstandschef Walter Stephan im Zuge der Affäre völlig überraschend gehen. Jetzt gibt es die nächsten personellen Änderungen: FACC-Aufsichstratsmitglied Gregory B. Peters habe "die Gesellschaft darüber informiert hat, dass er mit sofortiger Wirkung sein Amt als Mitglied des Aufsichtsrates zurücklegt", teilt das Unternehmen in einer knappen Aussendung mit.
Vor der Ablöse von Vorstandschef Stephan hat es stundenlange Diskussionen im Aufsichtsrat gegeben, heißt es in einem Bericht der "Oberösterreichischen Nachrichten". Peters galt demnach als einer von zwei Unabhängigen im Aufsichtsrat. Vom chinesischen Eigentümer sitzen nun sechs Vertreter im Aufsichtsrat. Hinzu kommen vier Belegschaftsvertreter.
Chinesen halten 55 Prozent
Die FACC ist seit 2009 mehrheitlich in chinesischer Hand. Damals hat die staatliche chinesische Luftfahrt- und Militärindustrie AVIC über ihren kommerziellen Arm die Firma mit Sitz in Ried (Oberösterreich) fast zur Gänze übernommen. 2014 schickten die Chinesen die FACC dann an die Börse, heute halten sie 55 Prozent am Unternehmen. Knapp 5 Prozent hält der Erste-Group-Konzern (über Töchter), 39,6 Prozent sind im Streubesitz. Die Gruppe machte 2015/16 mit rund 3100 Beschäftigten einen Umsatz von 587,5 Millionen Euro und hatte - wegen des Betrugsfalls - einen operativen Verlust von 23,4 Millionen Euro zu verbuchen.
(Red./APA)