OMV-Chef: Gazprom-Deal könnte sich bis Ende 2018 hinziehen

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Eine wirtschaftliche Einigung stehe noch aus, so OMV-Chef-Seele. Auch die Behördengehmigungen werde eine bestimmte Zeit in Anspruch nehmen.

Am vergangenen Montag hatte "Die Presse" exklusiv berichtet, dass der OMV-Deal auf der Kippe stehe. Heute sagte OMV-Chef Rainer Seele im Ö1-"Mittagsjournal", der geplante Asset-Tausch von Öl- und Gasfeldern der OMV in der Nordsee gegen eine Beteiligung an der Gasförderung des russischen Gazprom-Konzerns in Sibirien könnte sich noch bis Ende 2018 hinziehen.

Bisher habe man sich mit Gazprom nur über die Struktur des Tauschs geeinigt. Erst, wenn man sich auch wirtschaftlich geeinigt habe und klar sei, welchen Anteil die Gazprom an welchen Unternehmen bekommt, werde man den Genehmigungsprozess bei den norwegischen Behörden einleiten, sagte Seele.

Brexit-Folgen schwer einschätzbar

"Wir haben als Ziel, dass wir bis zum Ende des Jahres die Eckpfeiler einrammen werden. Dann wird es sicherlich noch ein, zwei Jahre dauern, um die ganzen Behördengenehmigungen einzuholen und dann hoffen wir, dass wir den Deal finalisieren können." 

Wie sich die Brexit-Entscheidung auf die OMV auswirken könnte, lässt sich laut Seele derzeit schwer einschätzen. England habe in letzter Zeit die Steuerbelastung für die Industrie deutlich zurückgenommen. "Das hat dazu geführt, dass man das eine oder andere Projekt noch einmal neu rechnen kann", sagte Seele. Allerdings habe die OMV bereits eine sehr große Position in der Nordsee. "Wir haben derzeit also keinerlei Gedanken, dass wir weitere Projekte jetzt in England machen werden auf Grund der veränderten Rahmenbedingungen."

(APA)

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