Roboter bringen Job des Hausmeisters in Bedrängnis

Reinigung der Pyramide des Louvre in Paris NEWS Roboter reinigt Fenster der Pyramide des Louvre in
Reinigung der Pyramide des Louvre in Paris NEWS Roboter reinigt Fenster der Pyramide des Louvre in(c) imago/PanoramiC (imago stock&people)
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In Europa seien rund fünf Millionen in niedrigst qualifizierten Jobs gefährdet, sagt TU-Professor Redlein. Zudem erfordern Niedrigenergiestandards eine qualifizierte Betreuung.

In der Betreuung von Zentrallägern hat die Automatisierung bereits lange Einzug gehalten. Nun sei auch im Gebäudemanagment eine Technik-Revolution im Gange, die zu einem massiven Personalabbau bei niedrigst qualifizierten Jobs führen werde, warnte der Leiter des TU-Instituts für Immobilien und Facility-Management (IFM), Alexander Redlein. Die ersten Vorboten für die Veränderung sind Saug- und Rasenroboter. Viele Beschäftigte würden auch nicht in anderen Jobs einsetzbar sein, weil sie de facto Analphabeten seien,

Redlein schätzt, dass in Europa rund 30 Prozent der Beschäftigten in der Branche durch die Automatisierung wegfallen könnten. Das wären dann in etwa fünf Millionen zusätzliche Arbeitslose. Ein Vielfaches dessen, was zuletzt an Zuwanderung nach Europa gekommen ist, rechnet Redlein vor: "Dagegen ist das ein Lercherlschas." In Österreich seien rund 270.000 Personen im Gebäude-Dienstleistungsbereich beschäftigt.

Ausgefeilte Technik dauert länger als ein Jahr

Aber das "Internet der Dinge" (Industrie 4.0), also digital vernetzte Maschinen, könnte auch zu einer Rückkehr des Hausmeisters führen - der dann nur einfachste Tätigkeiten zur Unterstützung der Roboter vornimmt - sie zum Beispiel wieder aufstellt, wenn sie mal umgekippt sind, so Redlein schmunzelnd. Oder aber auch als Amateur-Psychologe tätig werden. Denn bei Großgebäuden mit ausgefeilter Klimatechnik dauere es 12 bis 18 Monate, bis die Anlage voll funktionstechnisch sei, so Michael Pisecky, Fachgruppenobmann der Immobilientreuhänder, im Gespräch mit Journalisten.

Die Ansprüche moderner Häuser an deren Management würden jedenfalls immer größer, da zum Erreichen von Niedrigenergiestandards High Tech verbaut werden müsse. Und diese müsse regelmäßig gewartet werden, da sonst noch viel größerer Schaden entstehe. Werde etwa eine zentrale Lüftungsanlage zehn Jahre nicht betreut, dann verschimmle sie.

(APA)

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