Exporte als wesentlicher Motor

Helmut Bernkopf.
Helmut Bernkopf.(c) OeKB / PAGE SEVEN
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Helmut Bernkopf wird neuer Chef der Oesterreichischen Kontrollbank. Das Spezialinstitut geht von einem stabilen Jahr aus.

Wien. Helmut Bernkopf tritt sein Amt zwar erst kommenden Montag an, doch schon am gestrigen Donnerstag gab er Einblick in seinen neuen Aufgabenbereich. Das ehemalige Bank-Austria-Vorstandsmitglied ist ab August Chef der Oesterreichischen Kontrollbank (OeKB), die er gemeinsam mit Angelika Sommer-Hemetsberger leiten wird. Die OeKB ist hierzulande für staatliche Exportgarantien zuständig.

Bernkopfs Vertrag läuft drei Jahre, der Job habe sich ganz gut ergeben, wie er sagt. „Ich war ja frei.“ Der Banker schied Ende März im Zuge des Umbaus bei der Bank Austria aus und folgt nun Rudolf Scholten nach. Scholten wiederum war seit 1997 in dem Spezialinstitut tätig, sein Vertrag wäre erst in einem Jahr ausgelaufen.

Bernkopf bezeichnet seinen neuen Job als tolle Aufgabe. Schon in seiner Zeit bei der Bank Austria war er unter anderem für das Firmenkundengeschäft zuständig und saß im Aufsichtsrat der OeKB. Die Kontrollbank steht im Eigentum der österreichischen Großbanken, doch man wolle für alle da sein, die mit dem Thema Exportförderung zu tun haben, sagt Bernkopf.

Immerhin führe eine Milliarde Euro mehr an Exporten zu einem um 2,1 Mrd. Euro höheren Bruttoinlandsprodukt. Und dies schaffe 26.000 neue Arbeitsplätze. Gerade für Österreich seien Exporte ein wesentlicher Wachstumsmotor, so Bernkopf.

Türkei unter Beobachtung

Für heuer erwartet der neue Vorstand ein stabiles Geschäft. 2015 erteilte die Bank neue Haftungszusagen im Volumen von 3,75 Mrd. Euro. Ein Wert, den man wohl auch in diesem Jahr wieder erreichen werde. Und das trotz der politischen Unsicherheiten in der Türkei.
Das Land lag im Ranking der Haftungszusagen auf Platz vier. Bis jetzt habe sich an der Deckungspolitik der OeKB für die Türkei zwar kurzfristig nichts verändert, so Bernkopf. Im Oktober werde man dies erneut überprüfen. „Wir schauen aber täglich, ob wir schneller reagieren müssen.“ Das Haftungsobligo für die Türkei lag im Vorjahr bei 474 Mio. Euro, 89 Mio. Euro an Neuzusagen wurden erteilt. Bernkopf geht jedoch davon aus, dass sich Unternehmen bei Investitionsentscheidungen eher in Zurückhaltung üben werden. Vor allem wenn es um Beteiligungen gehe oder darum, eine Tochtergesellschaft zu gründen. Russland war im Vorjahr das Land mit den höchsten Haftungszusagen im Exportservice, gefolgt von den Niederlanden und China. (nst)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 29.07.2016)

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