Höhere Kernerträge und weniger Rücklagen bei der Kreditvorsorge bringen der Bank mehr als 57 Millionen Euro mehr Gewinn.
Die Bawag hat im ersten Halbjahr gut ein Viertel mehr Gewinn ausgewiesen. Der Nettogewinn für die ersten sechs Monate 2016 wurde am Mittwoch mit 283,5 Millionen Euro (Vorjahr: 226,1 Millionen Euro) beziffert. Damit sieht sich die hauptsächlich in Besitz zweier großer US-Fonds befindliche österreichische Bank auch für das Gesamtjahr abermals über Plan. "Aus heutiger Sicht gehen wir davon aus, dass alle für das Jahr 2016 gesetzten Ziele übertroffen werden", schrieb Bankchef Byron Haynes im Halbjahresbericht.
Operativ begründet die Bank den Ergebniszuwachs mit höheren Kernerträgen (plus zwei Prozent) und deutlich niedrigeren operativen Aufwendungen (minus minus Prozent). Vor allem für faule Kredite musste viel weniger zur Seite gelegt werden: Die Risikokosten wurden um 36 Prozent reduziert. Außerdem gab es im ersten Halbjahr einen einmaligen Nettosteuerertrag.
Abschlagszahlung kostet 45 Millionen
Die Abschlagszahlung auf die Bankensteuer wird die Bawag rund 45 Millionen Euro kosten, wie die Bank am Mittwoch vorrechnete. Mit einer Abschlagszahlung haben sich die Banken in Österreich eine massive Reduktion der Bankensteuer ab 2017 erkauft. Für 2016, im letzten Jahr in voller Höhe, führt die Bawag voraussichtlich rund 23 Millionen Euro Bankenabgabe ab. Ab 2017 soll diese Zahlung dann auf rund fünf Millionen Euro sinken, wurde am Mittwoch berichtet.
An "regulatorischen Kosten" - also Bankenabgabe sowie Beiträge zum Einlagensicherungs- und zum Bankenabwicklungsfonds - hat die Bank heuer im ersten Halbjahr in Summe 34 Mio. Euro berappt. Das war mehr als doppelt so viel wie im ersten Halbjahr 2015.
Die Bank hat vor wenigen Wochen den Kauf der start.bausparkasse und der Immobank von der ÖVAG-Bad-Bank Immigon bekanntgegeben.
(APA)