Trotz Milchsee: Österreich hat zu wenig Butter

Frische Milch wird in ein Glas geleert
Frische Milch wird in ein Glas geleert(c) Erwin Wodicka - BilderBox.com (Erwin Wodicka - BilderBox.com)
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Auch bei Geflügel und Eiern kann sich das Land nicht selbst versorgen.

Wien. Können wir Österreicher unseren Bedarf an Lebensmitteln – zumindest den wichtigen – aus eigener Produktion decken? Diese Frage ist akademisch, da es genügend Importmöglichkeiten gibt. Aber der jährliche Blick der Statistik Austria auf den Grad der Selbstversorgung eröffnet interessante Details.

So reichte im Vorjahr die heimische Produktion bei Eiern nur zu 84 Prozent, bei Butter sogar nur zu 75 Prozent und bei Geflügelfleisch zu 67 Prozent. Bei Fisch übersteigt die Nachfrage das Angebot eklatant, der Selbstversorgungsgrad lag nur bei sechs Prozent. Wobei das auch daran liegt, dass die Österreicher, die lange Zeit als „Fischmuffel“ galten, jetzt vermehrt zu dem gesunden Nahrungsmittel greifen.

Was die Butter betrifft, ist interessant, dass es bei Trinkmilch (inklusive Joghurt) eine gewaltige Überproduktion von 162 Prozent gibt. Auch mit Rind- und Kalbfleisch (146 Prozent) sowie Käse (115 Prozent) sind wir mehr als gut versorgt. Bei Schweinefleisch reicht die Produktion von 103 Prozent gerade gut für den Eigenbedarf. Dementsprechend wurden im Vorjahr 521.900 Tonnen Fleisch, 491.900 Tonnen Trinkmilch und 135.500 Tonnen Käse exportiert.

Pro Kopf verbrauchten die Österreicher im Vorjahr 97,2 Kilogramm Fleisch, davon 21,3 Kilo Geflügel. Außerdem wurden im Durchschnitt 84,8 Kilo Milch, 21,5 Kilo Käse, fünf Kilo Butter und 235 Stück Eier pro Person „verputzt“.

Das österreichische Außenhandelsvolumen mit pflanzlichen und tierischen Produkten stieg von 20,5 auf über 21 Mrd. Euro. Das entspricht acht Prozent am gesamten Außenhandelsvolumen. (red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 01.09.2016)

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