WKÖ eröffnet im Oktober Außenwirtschaftscenter in Kenia

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LeitlAPA/HERBERT PFARRHOFER
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Mehr als 20 Jahre nach der Schließung der Außenhandelsstelle in Kenia startet die Wirtschaftskammer einen neuen Versuch.

Im Zuge einer neuen Schwerpunktsetzung wird die Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) im Oktober ein neues Außenwirtschaftscenter in Kenia eröffnen. WKÖ-Präsident Christoph Leitl reist deshalb, gemeinsam mit Außenminister Sebastian Kurz (beide ÖVP), in das ostafrikanische Land, wie er am Montag im Rahmen einer Veranstaltung in Wien mitteilte.

Eigentlich handelt es sich um eine Wiedereröffnung, wie ein Sprecher der WKÖ auf APA-Anfrage erklärte, denn Österreich war bereits von 1956 bis 1995 mit einer Außenhandelsstelle in Kenia vertreten. Damals wurde das Büro wegen einer Verlagerung auf den osteuropäischen Raum geschlossen. Nach einer "regelmäßigen Evaluierung" wurde nun entschieden, das Außenwirtschaftscenter als "Standbein in Ostafrika" wiederzueröffnen.

Kenia sei dabei der stärkste Markt der Region. Das bestätigt auch die Statistik: Importe aus Österreich haben sich in den vergangenen zehn Jahren mehr als verdoppelt und lagen 2014 bei 19 Millionen US-Dollar (17 Mio. Euro). Österreichs Warenhandel mit den afrikanischen Staaten südlich der Sahara insgesamt betrug 2015 mit 1,6 Milliarden Euro zwar nur etwa 0,6 Prozent des österreichischen Handelsvolumens. Doch Afrika und sein "dynamischer", stark wachsender Markt werde immer wichtiger und interessanter, so der Tenor auch am Montag.

Afrika für Leitl "Kontinent der Zukunft"

Bei der Konferenz zum Thema "Marshallplan für Afrika" bezeichnete Leitl Afrika als "Kontinent der Zukunft" und forderte erneut einen Investitionsplan, ähnlich jenem der 1940er und 50er-Jahre, mit dem die USA Europa nach dem Zweiten Weltkrieg aufbauen wollten. Die Philosophie solle die gleiche sein, der Fokus nun aber auf Infrastruktur und Bildung liegen.

Neu ist die Idee eines Marshall-Plans für Afrika nicht. Die Flüchtlingsthematik brachte jedoch wieder Schwung in die Diskussion, erhoffen sich viele Politiker doch die Eindämmung von Migration durch "Hilfe vor Ort". Experten zeigen sich diesbezüglich aber skeptisch.

Der Wirtschaftsdelegierte in Nairobi, Kurt Müllauer, wird neben Kenia für insgesamt zehn Länder - Burundi, Dschibuti, Eritrea, Ruanda, Seychellen, Somalia, Südsudan, Tansania, Uganda, Äthiopien - zuständig sein.

(APA)

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