McDonald's hat das Menü abgeschafft

McDonald's setzt in Österreich auf das MyBurger-Konzept.
McDonald's setzt in Österreich auf das MyBurger-Konzept.APA/AFP/KENZO TRIBOUILLARD
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Das klassische Big-Mac-Menü von McDonald's gehört in Österreich der Vergangenheit an. Dafür wird vieles teurer.

Mainstream war gestern, Individualität ist die Zukunft: Diesen Ansatz verfolgen die Verantwortlichen der Fast-Food-Kette McDonald's seit Neuestem in Österreich. Längere Zeit schon hat das Unternehmen in zwei Bundesländern die Abschaffung des klassischen Big-Mac-Menüs getestet, seit Anfang Mai dieses Jahres geht es dem Gericht (und allen anderen Menüs) nun flächendeckend an den Kragen.

Was das bedeutet? Das Big-Mac-Menü, so wie es die Kunden bis dato kannten, existiert nicht mehr. Zwar kann man Pommes frites und Cola-Cola nach wie vor zu seinem Big Mac genießen, doch im Paket werden die Bestandteile nicht mehr angeboten. Vielmehr muss das Menü nun extra zusammengestellt werden. Es kann also aus einem Burger, einem Eis und einem dritten Produkt bestehen. Unter dem Strich sind die Preise für Pommes frittes und Getränke jedenfalls gesunken, sagt dazu McDonald's-Sprecherin Ursula Riegler. Wiewohl McDonald's die Preise seiner Produkte in den Filialen nicht bestimmen kann, da deren Gestaltung dem Franchisenehmer obliegt. Einige Kunden beklagen jedoch bereits, dass die Menüs nun teurer seien als früher.

Die Kunden haben dafür mehr Auswahl, heißt es dazu von der Fast-Food-Kette. Mit der Umstellung trage man dem Bedarf seiner Gäste Rechnung. Viele hätten schon in der Vergangenheit nicht verstanden, warum sie bestimmte Mahlzeiten nicht weggelassen, andere dafür zusätzlich bestellen könnten. Insgesamt merke man, dass sich die Leute nicht mehr in eine bestimmte Form drängen lassen wollen.

Bei McDonald's Österreich ist eine Trendwende im Gang. Seit geraumer Zeit bietet die Fast-Food-Kette das hierzulande entwickelte Angebot My Burger an. Unter dem Schlagwort kann sich jeder Gast seinen eigenen Burger an einem Selbstbedienungsterminal zusammenstellen. Ob Brötchen mit Rindfleisch oder Huhn, Emmentaler oder Cheddar, mit Salat, dafür ohne Ketchup, aber mit Senf. Genau diese Individualität war früher in einem Restaurant, das den Massenmarkt bedient, nicht möglich.

Um dem Bedarf nun Rechnung zu tragen, hat das Unternehmen nicht nur entsprechende Automaten aufgestellt (die bis Jahresende überall zu finden sein sollen), sondern auch sein Service- und Küchenkonzept geändert. So wurde etwa die Bestellannahme von der Essensausgabe getrennt. Unter dem Strich führte das Mehr an Digitalisierung aber nicht zu einem Abbau von Mitarbeitern. Derzeit arbeiten sogar mehr Personen in einer Schicht als früher. Zusätzlich gebe es nun auch Beschäftigte, die sich innerhalb der Restaurants um Kunden kümmern. Offene Stellen habe das Unternehmen jedenfalls zuhauf.

E-Mails an: nicole.stern@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 07.09.2016)

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