Übernahme: Schlumberger schluckt Hochriegl

Schlumberger
Schlumberger(c) APA (Barbara Gindl)
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Schlumberger übernimmt von seinem Mitbewerber Kattus die bekannte Sektmarke Hochriegl. Die beiden Häuser haben sich aus Gründen der Effizienz dazu entschlossen. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.

Nachdem sich die Wiener Brauerei Ottakringer vor wenigen Tagen seines ungeliebten Mitbesitzers Brau Union/Heineken entledigt hat, kommt erneut Bewegung in den österreichischen Getränkemarkt. Mit der Übernahme von Hochriegl durch Schlumberger übernimmt die Nummer 2 die Nummer 3 am heimischen Sektmarkt. Marktführer in Österreich sind Henkell & Söhnlein.

Der in Wien börsenotierte Sekt- und Spirituosenhersteller Schlumberger führe mit der Übernahme von Hochriegel die Konzentration auf seine Kernkompetenzen fort, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Das Traditionshaus Kattus, bisheriger Eigentümer von Hochriegl, werde sich in Zukunft verstärkt auf die Herstellung und den Vertrieb der Marke Kattus und auf das Geschäft mit Distributionsmarken konzentrieren.

Gründe der Effizienz

Die beiden österreichischen Sektkellereien Schlumberger und Kattus sind alteingesessene Traditionshäuser im Sektbereich mit über 150 jähriger Geschichte und langer Erfahrung. Aus Gründen der Effizienz haben sich die beiden Schaumweinhäuser gemeinsam zu diesem Schritt entschlossen, hieß es. Beide Häuser wollen in Zukunft im Bereich der Produktion enger zusammenarbeiten.

Die Marke Hochriegl umfasst derzeit die Sektspezialitäten Trocken, Extra Trocken, Alte Reserve, Rose Alte Reserve, Rubin, Halbsüss und die jüngste Innovation Hochriegl Four Ladies. Weiters sind die Produkte Chardonnay, Hommage, Großer Jahrgang und Cuvee Nussberg Teil des Hochriegl Sortiments.

Schlumberger 1842 gegründet

Schlumberger wurde 1842 gegründet und stellte damals als erstes Unternehmen in Österreich Sekt nach der französischen Champagner-Methode her. 1973 stieg der Likörspezialist Underberg in den Konzern ein und brachte die Gesellschaft 1986 an die Börse. Das Geschäft unterteilt sich heute in die Bereiche Schaumwein, Spirituosen und internationale Weine. Schlumberger beschäftigt rund 240 Mitarbeiter einschließlich seiner Töchter in Österreich, Deutschland und den Niederlanden.

Die Schlumberger-Gruppe hat im Geschäftsjahr 2008/09 einen Umsatz von 208,8 Mio. Euro verbucht, um 10 Prozent mehr als im Jahr davor. Das Betriebsergebnis lag mit 2,1 Mio. Euro knapp unter dem Vorjahresniveau von 2,4 Mio. Euro - jedoch bereinigt um Einmaleffekte der Entkonsolidierung nach dem Verkauf der Freihof-Anteile. Der Sekthersteller hatte zum Bilanzstichtag 31. März 2009 Eigenmittel von 45,4 Mio. Euro.

(Ag.)

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