Benko angeblich an Kaiser's Tengelmann interessiert

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Insidern zufolge interessiert sich der Tiroler Immobilieninvestor Rene Benko für Teile der angeschlagenen deutschen Supermarktkette.

Der Tiroler Immobilieninvestor Rene Benko streckt Insidern zufolge seine Fühler nach Teilen der angeschlagenen deutschen Supermarktkette Kaiser's Tengelmann aus, falls diese zerschlagen werden sollte. Es habe dazu bereits Gespräche zwischen Benkos Gesellschaft Signa und Tengelmann gegeben, sagten mehrere Insider am Dienstag der Nachrichtenagentur Reuters. "Gerüchte kommentieren wir nicht", sagte ein Signa-Sprecher dazu. Eine Tengelmann-Sprecherin wollte sich nicht äußern. Benko hatte mit Stephan Fanderl einen erfahrenen Handelsmanager an die Spitze der deutschen Warenhauskette Karstadt gesetzt. Benko hatte den damals ebenfalls angeschlagenen Karstadt-Konzern 2014 gekauft.

Fanderl kennt sich auch mit Supermärkten gut aus - in der Vergangenheit arbeitete er unter anderem auch für den deutschen Rewe-Konzern, der in Österreich unter anderem mit Billa vertreten ist.

Tengelmann-Chef Karl-Erivan Haub hatte Kaiser's Tengelmann ein Ultimatum gesetzt, das am Freitag abläuft. Finde sich bis dahin keine Lösung für die mit Verlusten kämpfende Kette, werde sie zerschlagen, hatte er angekündigt.

Veto eingelegt

Haub hatte vor zwei Jahren den Verkauf der Supermarktkette an den Branchenersten Edeka besiegelt. Doch die Umsetzung des Kaufvertrags steht auf der Kippe. Das deutsche Kartellamt legte sein Veto gegen die Übernahme ein, im März hebelte der deutsche Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel dieses per Ministererlaubnis aus. Edeka-Konkurrent Rewe klagte gegen diese Sondererlaubnis, das Oberlandesgericht (OLG) Düsseldorf legte sie daraufhin in einem Eilverfahren auf Eis.

Tengelmann, Edeka, Rewe und der Handelsverbund Markant hatten dann im September in einem von der Gewerkschaft Verdi vermittelten Spitzentreffen vereinbart, eine für alle Beteiligten und die Beschäftigten von Kaiser's Tengelmann "tragfähige, gemeinsame Lösung zu finden". Diese steht indes noch aus. Einen neuen Termin für ein Spitzentreffen gibt es Insidern zufolge bisher nicht. Beschäftigte von Kaiser's Tengelmann wollen nun vor dem Ablauf der Frist mit Betriebsversammlungen noch einmal vor dem Verlust ihrer Arbeitsplätze warnen. "Sollten die Bemühungen um eine Umsetzung der Ministererlaubnis jedoch erfolglos sein, wird der Vertrag mit Edeka enden und wir werden in die Einzelverwertung gehen", hatte Haub angekündigt. Dann könnte den Insidern zufolge auch Benko zum Zug kommen.

(APA/Reuters)

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