Arbeitsmarktservice verbessert Prognose

THEMENBILD: ARBEITSMARKTSERVICE AMS / ARBEITSLOSENZAHLEN /ARBEITSLOSE
THEMENBILD: ARBEITSMARKTSERVICE AMS / ARBEITSLOSENZAHLEN /ARBEITSLOSE(c) APA/HERBERT PFARRHOFER
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Im nächsten Jahr soll die Arbeitslosenrate auf 9,6 Prozent steigen. Ursprünglich ist mit über zehn Prozent gerechnet worden.

Wien. Die jüngste Quartalsprognose des AMS vom September zeichnet ein gemischtes Bild: Zwar soll die Arbeitslosigkeit weiter steigen, doch nicht ganz so stark wie zuvor erwartet. Die Arbeitslosenquote werde demnach heuer auf 9,1 Prozent und 2017 auf 9,6 Prozent (jeweils im Jahresschnitt) ansteigen. Die im Juni veröffentlichte Prognose war noch von 9,2 Prozent 2016 und 10,1 Prozent 2017 ausgegangen.

Grund für die verbesserte Prognose ist, dass das Arbeitskräfteangebot zwar steigt, aber nicht ganz so stark wie erwartet. Demgegenüber werde die Beschäftigung etwas stärker als erwartet zulegen. Die Prognose wurde von der Synthesis-Forschung im September erstellt und vom Arbeitsmarktservice (AMS) auf seiner Homepage veröffentlicht.

Im Jahr 2016 hat sich laut der Studie der Anstieg der Arbeitslosigkeit in Österreich vorübergehend verlangsamt. Die Belebung stützte sich auf den inländischen Konsum, der durch die Steuerreform und durch die Versorgung von Asylwerbern und Flüchtlingen angekurbelt wurde.

Das Angebot an Arbeitskräften steigt 2016, dieses Wachstum werde sich 2017 noch beschleunigen. Dafür sei neben der steigenden Beschäftigung von Älteren und Frauen auch der Zustrom von Migranten sowie die Arbeitsmarktintegration von Asylberechtigten und subsidiär Schutzbedürftigen verantwortlich, heißt es.

Chancen im Sozialbereich

Es gibt auch Branchen mit Bedarf an Beschäftigten: Dies werde insbesondere der Gesundheits- und Sozialbereich sein, gefolgt vom Sektor Sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen und vom Handel. Die Versorgung und Betreuung von Asylberechtigten werde weiterhin einen steigenden Personalbedarf verursachen. Nur im Sektor Kunst, Unterhaltung und Erholung werde die Zahl der Arbeitsplätze bis 2017 zurückgehen.

Gegenüber der Vorquartalsprognose vom Juni hat sich der Blick allerdings etwas aufgehellt: Demnach fällt nun die Prognose für das Wirtschaftswachstum 2016 etwas höher aus (plus 1,6 Prozent statt plus 1,4Prozent). Für 2017 bleibt die BIP-Wachstumsprognose unverändert bei plus 1,2 Prozent. Wegen der verlängerten Asylverfahren kommt es zu einem zeitverzögerten Zugang der Asylberechtigten zum Arbeitsmarkt. So verringert sich das Wachstum des Arbeitskräfteangebots für 2016 (plus 55.200 statt plus 59.900 Arbeitskräfte) und für 2017 (plus 64.700 statt 80.200).

Das Beschäftigungswachstum soll für 2016 etwas höher als erwartet sein (plus 50.300 statt plus 49.600 Beschäftigte). Auch für das nächste Jahr wurde die Prognose in diesem Bereich geringfügig angehoben (40.500 Beschäftigte mehr statt 39.700).

Die Ausweitung der Arbeitslosigkeit fällt in der aktuellen Prognose niedriger als noch in der Vorquartalsprognose aus: Nun wird für 2016 ein Zuwachs der vorgemerkten Arbeitslosigkeit von 4900 statt 10.300 Personen und für 2017 ein Plus von 24.100 statt 40.500 Arbeitslosen erwartet. (APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 17.10.2016)

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