Wofür die Österreicher ihr Geld ausgeben

Symbolbilder Hamsterkauf Lebensmittelabteilung leerer Einkaufswagen wird durch einen Gang mit diver
Symbolbilder Hamsterkauf Lebensmittelabteilung leerer Einkaufswagen wird durch einen Gang mit diverimago/Jochen Tack
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Die bedarfsgewichteten Ausgaben pro Kopf und Monat betragen laut einer Erhebung der Statistik Austria 1970 Euro. In den vergangenen fünf Jahren sind sie kaum gewachsen.

Vom lebenden Ferkel über Munition oder DVDs mit nicht jugendfreiem Inhalt: So unterschiedlich die Ausgaben, die mehr als 7000 heimische Haushalte bei der Konsumerhebung 2014/15 angegeben haben, so unterschiedlich sind auch die Anteile an den Verbrauchsausgaben je nach dem verfügbaren Haushaltseinkommen. Die Haushaltsausgaben liegen laut Statistik Austria im Gesamtdurchschnitt bei 2.990 Euro. Je größer die Haushalte, desto geringer die monatlichen Pro-Kopf-Ausgaben. Pro Kopf werden bedarfsgewichtet im Gesamtdurchschnitt 1970 Euro ausgegeben. "In der wichtigsten Kategorie - Ausgaben für Wohnen und Nahrung - geben Haushalte mit einem geringeren Einkommen 45 Prozent ihrer Konsumausgaben aus, während es bei Haushalten mit höheren Einkommen nur ein Drittel der Ausgaben sind", erklärte der Generaldirektor der Statistik Austria, Konrad Pesendorfer am Dienstag.

Die Veränderungen gegenüber der letzten Konsumerhebung 2009/10 fallen je nach Ausgabekategorien äußerst unterschiedlich aus. Nominell stiegen die Ausgaben um 4,7 Prozent, inflationsbereinigt sanken die bedarfsgewichteten Ausgaben um 7,2 Prozent. Die Inflation seit der letzten Erhebung 2009/10 bis zur aktuellen Untersuchung beläuft sich laut Pesendorfer auf 11,4 Prozent. Inflationsbereinigt stiegen nur die Ausgaben für Gastronomie (1,9 Prozent) und für Gesundheit (1,5 Prozent). "Weniger ausgegeben wurde für Kommunikation, Verkehr, alkoholische Getränke und Tabak, Freizeit, Sport Hobby sowie Bekleidung und Schuhe", so Pesendorfer.

Große Unterschiede zwischen Land und Stadt

Große Unterschiede gibt es bei Haushalten am Land und in der Stadt, wenn auch die Pro-Kopf-Ausgaben annähernd gleich sind. Die Unterschiede beginnen aber schon bei der Haushaltsgröße selbst. In Gemeinden mit weniger als 10.001 Einwohnern hat ein Haushalt im Durchschnitt 2,41 Mitglieder. Dieser Wert sinkt weiter bis zur größten Stadt Wien, wo ein Haushalt nur 1,95 Mitglieder zählt. "Die Ausgaben für Verkehr sind am Land deutlich höher als in der Stadt", sagte der Chef-Statistiker.

In den Landgemeinden mit weniger als 10.001 Einwohnern gehen 560 Euro in den Verkehr und davon nur 15 Euro in den öffentlichen Verkehr. In Wien sind es insgesamt nur 311 Euro und davon immerhin 41 Euro für Öffis. In den kleinen Orten haben nur 11 von 100 Haushalten keinen Pkw, aber gleich 38 mehrere Autos. In Wien haben 58 Prozent ein Auto und nur 9 Prozent mehr als einen Wagen.

Männer zahlen mehr für Alkohol, Frauen für Gesundheit

"Sehr klischeehafte Unterschiede" hat die Statistik Austria laut ihrer Expertin Christa Kronsteiner-Mann in Einpersonenhaushalten je nach Geschlecht erhoben - "mit einer Verringerung bei jüngeren Haushalten". Im Durchschnitt geben alleinlebende Männer jedenfalls um fast 230 Prozent mehr Geld für Werkzeug aus als Frauen. Jeweils um knapp 124 Prozent mehr geben die Männer für Elektronik und Tabakwaren aus. Rund 77 Prozent mehr Geld verbrauchen Männer für Alkohol.

Frauen hingegen geben um rund 182 Prozent mehr für Körper-und Schönheitspflege aus als Männer und um knapp 139 Prozent mehr für Haustiere. Bei Gesundheit sind es 54 Prozent bzw. Bekleidung auch noch knapp 43 Prozent. "Bei Schuhen hat sich der Wert übrigens angenähert", so Kronsteiner-Mann.

Zur Studie

Die Bedarfsgewichtung ist wichtig, damit Haushalte verschiedener Größen miteinander vergleichbar sind, erläuterte Pesendorfer. Dabei zählt das erste Haushaltsmitglied 100 Prozent und jedes weitere wenn über 14 Jahre alt 50 Prozent beziehungsweise wenn unter 14 Jahre alt 30 Prozent.

Bei der Erhebung nicht enthalten sind etwa Verbrauchsausgaben fürs Sparen, Kredite oder Immobilienkäufe. Aufgrund des hohen Aufwands werden die Ausgaben nur alle fünf Jahre erhoben.

(APA)

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