Wirtschaftspaket kommt spät

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Das Wirtschaftspaket hätte laut IHS und Wifo vor ein oder zwei Jahren mehr gebracht.

Wien. Wirtschaftsexperten von IHS (Institut für Höhere Studien) und Wifo (Wirtschaftsforschungsinstitut) sehen Licht und Schatten beim eben erst präsentierten Wirtschaftspaket der Bundesregierung. Das Programm hätte schon im Zuge der Steuerreform im Vorjahr umgesetzt werden sollen, dann wäre die Stimmung bei den Unternehmen nicht so schlecht geworden, sagte etwa Helmut Hofer vom IHS im Ö1-„Mittagsjournal“.

Auch die Investitionsanreize hätten gleich gesamt dargestellt werden sollen, sagte Hofer. Als positiv bewertet er, dass Gemeinden Mittel für Infrastrukturinvestitionen bekommen. So könnten Herausforderungen wie Bau oder Umbau von Schulen und Altenheimen gemeistert werden.

Marcus Scheiblecker vom Wifo sagte, dass die Stimmung unter den Unternehmen derzeit ansteige. Das Paket komme daher zwar nicht zu spät, aber vor zwei Jahren wäre es wesentlich wirkungsvoller gewesen, so seine Einschätzung.

Investitionen aufgeschoben?

Der Wifo-Experte befürchtet zudem, dass die Investitionszuwachsprämie bei Unternehmen dazu führen könnte, dass die Firmen kommendes Jahr ihre Investitionen zurückfahren, um 2018 dann eine fettere Prämie zu lukrieren.

Bei der Präsentation des Wirtschaftspakets durch Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ) und Vizekanzler Reinhold Mitterlehner (ÖVP) war in Sachen Investitionszuwachsprämie für Klein- und Mittelunternehmen (KMU) davon die Rede, dass 2017 und 2018 rund 10.000 Firmen mit 175 Millionen Euro unterstützt werden sollen. Damit sollen, so die Zielsetzung, Investitionen in Höhe von rund 1,2 Mrd. Euro ausgelöst und 25.000 Arbeitsplätze geschaffen werden. (APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 28.10.2016)

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