Tschechien meldet außergewöhnlich hohe Kapitalabflüsse

In Prag steigt die Besorgnis über den anhaltend hohen Kapitalabfluss.
In Prag steigt die Besorgnis über den anhaltend hohen Kapitalabfluss.(c) MICHAL RUZICKA/AFP/picturedesk.com (MICHAL RUZICKA)
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In Tschechien und anderen Ländern Osteuropas übersteigen die Kapitalabflüsse seit 2005 die neuen Auslandsinvestitionen und Re-Investitionen.

Der Abfluss von Kapital aus Tschechien ist laut einer Analyse der Prager Regierung mindestens doppelt so hoch, wie es den ökonomischen Bedingungen des Landes bzw. der EU entsprechen würde. Vor allem die Energieindustrie und die Wasserwirtschaft seien davon betroffen, berichteten Medien am Freitag unter Bezug auf die Studie.

Der Abfluss von Erlösen aus Tschechien und auch aus anderen Ländern Zentral- und Osteuropas übersteige seit 2005 den Zufluss von neuen Auslandsinvestitionen und Re-Investitionen. Das berge Risiken für die Volkswirtschaften.

Einen starken Abfluss von Erlösen gebe es auch im Finanzsektor. Dort gebe es aber auch nennenswerte Re-Investitionen von Gewinnen. Dasselbe gelte für die Autoindustrie. "Einen unangemessenen Abfluss gibt es nicht in allen Bereichen. Beispielsweise in der Autoindustrie gibt es ein vernünftiges Gleichgewicht zwischen den Re-Investitionen und den Gewinnen", sagte Vladimir Spidla, der einstige Regierungschef und jetzt Berater von Premier Bohuslav Sobotka.

"Dies zeigt, dass diese Firmen es hier ernst meinen. Aber bei jenen Firmen, die einen Netzwerk-Charakter haben, vor allem die Energieindustrie und Wasserwirtschaft, zeigt sich, dass unser Regulierungssystem nicht gut funktioniert", so Spidla. Darüber müsse man nachdenken. "Das Problem ist nicht der Kapital-Abfluss selbst, sondern dass dieser bis viermal so hoch wie gewöhnlich ist", fügte Spidla hinzu.

(APA)

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