Wer mit dem Flieger kommt, ist spendabel

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Der Wachstum des Flugverkehrs kurbelt die österreichische Wirtschaft an.

Wien. 26,7 Millionen Touristen aus dem Ausland haben Österreich im Vorjahr besucht – 6,1 Millionen kamen mit dem Flugzeug. Bei einer Aufenthaltsdauer von durchschnittlich 3,7 Tagen sorgten die Besucher für Einnahmen von 3,7 Mrd. Euro. Weil Fluggäste – vor allem jene, die zu Kongressen kommen – spendabler als die anderen Gäste sind, wünscht sich der Wiener Tourismusdirektor, Norbert Kettner, einen Ausbau des Flughafens Wien und dessen Flugverbindungen.

„Zehn Prozent mehr Verbindungen führen zu 0,5 Prozent mehr Wirtschaftswachstum“, sagte Kettner am Dienstag bei der Präsentation einer Studie des Luftfahrverbandes. Deshalb habe man sich das Ziel gesetzt, von 2013 bis 2020 20 zusätzliche Flugverbindungen nach Wien zu schaffen – 14 seien schon entstanden. Für Verbandspräsidenten Mario Rehulka spielen dabei Langstreckendestinationen eine besondere Rolle. „Je weiter die Anreise, desto höher die Ausgaben“, lautet ein Erfahrungswert. Die Hoffnungsmärkte liegen daher vor allem in Asien.

Eine besonders große Rolle komme der AUA zu, die im Vorjahr 2,1 Millionen Gäste nach Österreich gebracht hat. Wien sei zudem das einzige Flugdrehkreuz im Lufthansa-Konzern, das auch ein Tourismusmagnet sei, sagte Kettner. Diese Stellung müsse genützt werden. Einig waren sich Kettner und Rehulka, dass in diesem Zusammenhang auch die Politik gefordert sei. Dazu gehöre endlich die Abschaffung der Ticketsteuer.

Aktuelle Meldungen, wonach nach der Kür Donald Trumps zum US-Präsidenten das Interesse an USA-Reisen und die Buchungen zurückgingen, will Kettner nicht so heiß gegessen sehen. Er geht davon aus, „dass sich die momentane Aufwallung rasch wieder legen wird“. Eine Visa-Regelung für Europäer wäre allerdings ein Worst-Case-Szenario. (eid)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 16.11.2016)

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