Handel darf mit gutem Weihnachtsgeschäft rechnen

So stellt sich der Handel Weihnachten vor
So stellt sich der Handel Weihnachten vorAPA/dpa/Bodo Marks
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Der Handel freut sich auf ein gutes Weihnachtsgeschäft: Packerl im Wert von 1,95 Milliarden Euro sollten heuer unter den Christbäumen liegen.

Die Österreicher dürften für Weihnachtsgeschenke heuer tiefer in die Tasche greifen, dem Handel winkt im Dezember ein nominelles Plus von 2 bis 3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. "Der Jahresverlauf gibt Anlass zum Optimismus, dass auch in der 'stillsten Zeit' des Jahres ein Großteil der gestiegenen Haushaltseinkommen in den Konsum fließt", so das Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo) am Donnerstag.

Dem Handel spielt die verstärkte Konsumfreudigkeit der Österreicher in die Hände, auch die Verkaufstage vor Weihnachten sind gut verteilt, prognostizierte das Wifo. Im Schnitt dürfte die Weihnachtszeit den Geschäften im Dezember nominell zwischen zwei und drei Prozent mehr als im Vorjahr in die Kassen spülen.

Die "stillste Zeit" des Jahres ist für die heimischen Händler essenziell: "Der gesamte Einzelhandel (ohne Kfz-Handel und Tankstellen) erwirtschaftet im Dezember um bis zu einem Viertel mehr Umsätze als in den übrigen Monaten des Jahres", so das Wifo.

Am wichtigsten ist das Weihnachtsgeschäft traditionsgemäß für die Spielwarenhändler. Sie nahmen im vorigen Dezember um 152 Prozent mehr ein als in einem durchschnittlichen Monat. Auch die Uhren und Schmuckbranche lebt vom Weihnachtstrubel und setzte vergangenen Dezember 123 Prozent mehr um. Danach folgen der Buchhandel (plus 92 Prozent) und Unterhaltungselektronik (plus 83 Prozent).

Geschätzt sollen heuer Packerl im Wert von 1,95 Milliarden Euro unterm Baum liegen, prognostizierte RegioPlan.  Fast 20 Prozent des gesamten Weihnachtsumsatzes entfallen auf wenige Handelszonen, Einkaufszentren und den Onlinehandel.

Was das Christkind bringen soll

Zu Weihnachten wünschen sich Frauen und Männer in Österreich am häufigsten Gutscheine (30 Prozent), Reisen und Bargeld (jeweils 28 Prozent). Bücher (22 Prozent), Erlebnisse und Ausflüge (18 Prozent) sowie Bekleidung, Schuhe und Accessoires (18 Prozent) machen ebenfalls vielen Empfängern Freude, hat eine Umfrage des Österreichischen E-Commerce-Gütezeichens ergeben.

40 Prozent der Befragten möchten heuer drei bis fünf Geschenke machen, 30 Prozent sechs bis zehn. 13 Prozent planen, mehr als 400 Euro auszugeben. Knapp ein Viertel investiert mehr als 300 Euro und mehr als ein Drittel bis zu 150 Euro. 78 Prozent gehen laut diesen Daten auch virtuell einkaufen, und wer im Netz kauft, werde mehr als die Hälfte seiner Weihnachtseinkäufe dort erledigen.

Mehr als die Hälfte surft mit dem Notebook Präsenten hinterher, 44 Prozent der Online-Käufer nutzen Desktop-Computer. Knapp die Hälfte verwendet auch mobile Endgeräte wie Tablet oder Smartphone. Die Online-Shopper kaufen laut der Erhebung mit durchschnittlich sieben Geschenken um eines mehr ein als Konsumenten, die Weihnachtsgaben nicht im Internet suchen.

Rekord in Deutschland erwartet

Die deutschen Einzelhändler profitieren von der Kauflust der Verbraucher und setzen auf ein Rekord-Weihnachtsgeschäft. Der Umsatz dürfte im November und Dezember zusammen um 3,9 Prozent zum Vorjahreszeitraum auf 91,1 Milliarden Euro steigen, wie der Branchenverband HDE am Dienstag in Berlin mitteilte. Im vergangenen Jahr hatte es ein Plus von 3,3 Prozent gegeben.

Für das Gesamtjahr 2016 rechnet der Lobby-Verband mit einem Umsatzanstieg von 2,5 Prozent. "Selten war die Ausgangslage für das Weihnachtsgeschäft so günstig wie in diesem Jahr", sagte HDE-Präsident Josef Sanktjohanser. "Die Stimmung ist gut, der Arbeitsmarkt stabil." Vor allem bei Geschäften in den Innenstädten und beim Online-Handel seien die Erwartungen für die kommenden Wochen hoch. Im sogenannten E-Commerce wachse das Weihnachtsgeschäft wohl um zwölf Prozent.

(APA)

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