Britische Banken fordern längere Übergangsfrist bei Brexit

APA/AFP/ODD ANDERSEN
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Sollten die Institute keine längere Übergangsfristen erhalten, drohe der britischen und der europäischen Wirtschaft ein Schock, weil entscheidende Dienstleistungen wegfallen könnten, so das Gutachten der Banken.

Die britischen Banken haben in einem Rechtsgutachten längere Übergangsfristen bei einem Ausscheiden des Landes aus der Europäischen Union gefordert. Für drei bis fünf Jahre sollten die EU-Gesetze weiter gelten und der europäische Gerichtshof als oberste Instanz für Fragen der Branche zuständig sein, heißt es in dem Gutachten, das der Nachrichtenagentur Reuters vorlag. Sollten die Institute keine längere Übergangsfristen erhalten, drohe der britischen und der europäischen Wirtschaft ein Schock, weil entscheidende Dienstleistungen wegfallen könnten. Insbesondere könnte es manchen Banken nicht gelingen, wichtige Bereiche von Großbritannien in EU-Länder zu verlagern beziehungsweise eigene Abteilungen in Großbritannien zu gründen. Das könne dazu führen, dass sie möglicherweise manche Angebote abrupt einstellen müssten.

Das Finanzministerium erklärte, Minister Philip Hammond achte grundsätzlich genau auf die Einschätzungen der Branche. Zu dem Dokument selbst lehnte das Ministerium eine Stellungnahme ab. Auch die mit dem Gutachten beauftragten Rechtsanwaltskanzleien Linklater, Freshfields und Clifford Chance äußerten sich nicht.

Auch der britische Notenbankchef Mark Carney hat sich für eine längere Übergangsfrist ausgesprochen, um Verwerfungen zu vermeiden. Die EU und Großbritannien streben dagegen einen Abschluss der Brexit-Verhandlungen bis Oktober 2018 an.

(Reuters)

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