Die Raiffeisenlandesbank Oberösterreich soll die Hälfte der umstrittenen Provisionen an die Grasser-Freunde Peter Hochegger und Walter Meischberger bezahlt haben. Die Bank weist das zurück.
Der frühere Immofinanz-Chef Karl Petrikovics sagt nun in einer Stellungnahme an die Staatsanwaltschaft Wien, dass die Raiffeisenlandesbank (RLB) Oberösterreich entgegen bisheriger Angaben die Hälfte der umstrittenen Provision für die Lobbyisten Walter Meischberger und Peter Hochegger bezahlt hat. Laut der "Stellungnahme" soll die RLB die Hälfte der Provision von 9,6 Millionen Euro, also 4,8 Millionen Euro, 2005 an die Immofinanz "refundiert" haben, berichtet "profil".
In einem dem Magazin vorliegenden Dokument heißt es wörtlich: "Da die Immofinanz-Gruppe Teil eines Konsortiums war, wurde wirtschaftlich nur die Hälfte des Erfolgshonorars getragen. Mir war bekannt, dass Dr. Hochegger auch mit der RLB Oberösterreich im Gespräch war. Die Hälfte der Provision wurde vom Restkonsortium um die RLB Oberösterreich der Immofinanz-Gruppe insofern refundiert, als bei dem Weiterverkauf der von der RLB Oberösterreich indirekt gehaltenen Anteile an der ESG Wohnungsgesellschaft Villach im Jahre 2005 der Hälfteanteil des Erfolgshonorars vom errechneten Kaufpreis abgezogen wurde."
Raiffeisen weist Vorwürfe zurück
Die ESG war als Teil des Buwog-Pakets zunächst von Immofinanz und RLB gemeinsam übernommen worden, 2005 gaben die Oberösterreicher ihre Anteile an die Wiener Immobiliengruppe ab.
Die Raiffeisenlandesbank Oberösterreich (RLB OÖ), Wiener Städtische Versicherung (Vienna Insurance Group/VIG), Hypo OÖ und Oberösterreichische Versicherung dementieren entschieden, bei den Buwog-Provisionszahlungen beteiligt gewesen zu sein. Sie weisen diesbezügliche Aussagen von Ex-Immofinanzvorstand Karl Petrikovics entschieden zurück. Von einer Refundierung der Provision könne keine Rede sein.
(Red.)