"Deutschland und Frankreich müssen den Euro retten"

Präsidentschaftskandidat Emmanuel Macron
Präsidentschaftskandidat Emmanuel Macron APA/AFP/LOIC VENANCE
  • Drucken

Ohne gemeinsame Anstrengungen von Deutschland und Frankreich steht der Euro nach Ansicht des unabhängigen französischen Präsidentschaftskandidaten Emmanuel Macron in zehn bis 15 Jahren womöglich vor dem Aus.

"Unser Risiko ist, dass wir den Euro dann nicht mehr haben", sagte der ehemalige französische Wirtschaftsminister und nunmehrige Präsidentschaftskandidat Emmanuel Macron am Dienstagabend in Berlin. Die Gemeinschaftswährung und damit die Euro-Zone insgesamt könne langfristig nicht ohne Reformen funktionieren. Frankreich würde unter seiner Präsidentschaft vor allem Reformen auf dem Arbeits- und Ausbildungsmarkt sowie in der Bildung vorantreiben, betonte  Macron.

Deutschland hingegen müsse mehr investieren. Macron sprach von einer Fehlfunktion der Währung. "Der Euro ist heute eine Art schwache D-Mark, der die deutsche Industrie begünstigt." Ein Grund dafür sei allerdings, dass Deutschland bereits Reformen umgesetzt habe. In einer "Grundsatzrede" betonte er die Verantwortung von Frankreich und Deutschland, sich gemeinsam für Europa einzusetzen. "Ich will viel mehr Europa", sagte der 39-Jährige. Dies wolle er zusammen mit Deutschland angehen. Mit den Worten "Ich habe Vertrauen in Deutschland" schloss er seine Rede an der Humboldt-Universität.

Macron war bis Sommer 2016 Wirtschaftsminister unter dem sozialistischen Präsidenten Francois Hollande. Sollte er es bei der Präsidentenwahl im Mai in die zweite Runde schaffen, hätte er gute Chancen Staatschef zu werden. In der Stichwahl würde er Umfragen zufolge sowohl die Chefin des rechtsextremen Front National, Marine Le Pen, als auch den Kandidat der konservativen Republikaner, Francois Fillon, deutlich schlagen. Allerdings ist fraglich, ob er die Stichwahl erreicht.

(Reuters)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.