Sporthändler Decathlon und XXL kommen nach Österreich

Customers leave the French sports equipment and sportswear company Decathlon store in Merignac
Customers leave the French sports equipment and sportswear company Decathlon store in Merignac(c) REUTERS (� Regis Duvignau / Reuters)
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Während der französische Decathlon als möglicher Eybl-Nachfolger hierzulande im Gespräch war, ist der norwegische XXL bei den Konsumenten nahezu unbekannt.

Der heimische Sportartikelhandel kommt in Bewegung. Die heimischen Kunden wird es freuen, kommt doch wieder mehr Angebot auf den Markt. Zwei internationale Unternehmen kündigen ihren Österreich-Start an. "Die französische Kette Decathlon plant ebenso den Markteintritt wie der norwegische Händler XXL", sagte Handelsexperte Walter Wölfler von CBRE Österreich.

Der britische Diskonter Sports Direct, der die Sporthandelsketten Eybl und Experts übernommen und ihnen sein Konzept übergestülpt hat, kommt bei den Österreichern nicht gut an. Das Unternehmen schreibt in Österreich hohe Verluste und verzeichnet Umsatzeinbußen. Davon haben andere Händler wie Hervis und Sport 2000 zuletzt profitiert. Wölfler sieht jedenfalls noch genug Potenzial am Markt für weitere Sportartikelketten. Decathlon war schon 2013 beim Sport-Eybl-Notverkauf als Interessent im Gespräch. XXL ist bisher vor allem in Skandinavien aktiv.

Insgesamt weniger Neueintritte

Österreich steht bei internationalen Händlern auch heuer wieder hoch im Kurs. Zahlreiche Labels, die bisher hierzulande noch nicht mit eigenen Geschäften vertreten sind, drängen auf den Markt. Den Schritt nach Österreich wollen dem Vernehmen nach auch zwei italienische Unternehmen wagen: Das Fashionlabel Luisa Spagnoli sowie der Kaffeemaschinenhersteller Bialetti. Letzterer verkauft seine berühmten Mokkakannen bereits in rund 120 eigenen Geschäften. Die US-Fastfoodkette Kentucky Fried Chicken (KFC) will ihr bestehendes Netz in Österreich ausweiten, ist zu hören. Derzeit hat KFC vier Restaurants in Wien und eines in Linz. Auch der britische Starkoch Jamie Oliver soll in Wien auf Partnersuche für seine mediterrane Restaurant-Linie sein. In Großbritannien hingegen will der Brite sechs Restaurants schließen.

Für 2017 erwartet CBRE-Experte Wölfler weniger Neueintritte als vergangenes Jahr. Es seien nicht genügend geeignete Flächen verfügbar, sagte er. Das möge zwar angesichts mehrerer Leerstände auf der Mariahilfer Straße verwundern, doch für viele Marken seien diese Geschäfte nicht passend, weil zu groß, zu teuer oder im Zuschnitt nicht entsprechend, erklärte Wölfler. "Viele Händler suchen in der Größe 100 bis 250 m2. Die leerstehenden Flächen auf der Mariahilfer Straße sind deutlich größer."

Österreich findet sich im europäischen Vergleich als Anziehungspunkt für internationale Händler unter den Top-10 wieder. Nummer 1 ist Deutschland, gefolgt von England und Frankreich. "Viele Firmen gehen zuerst nach Deutschland und dann nach Österreich. Österreich wird als verlängertes Deutschland gesehen mit hoher Kaufkraft und Sicherheit", beobachtet Wölfler.

(APA)

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