EZB-Präsident Draghi für mehr Integration der Finanzmärkte

AFP (THIERRY CHARLIER)
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EZB-Präsident Mario Draghi wirbt für eine stärkere Integration der Finanzmärkte in Europa.

Neben der zentralen Aufgabe, für Preisstabilität zu sorgen, sei dies ein wichtiges Ziel für das Eurosystem aus Europäischer Zentralbank (EZB) und den nationalen Notenbanken, sagte EZB-Präsident Mario Draghi am Dienstag auf einer EZB-Veranstaltung in Frankfurt. "Das ist wesentlich für eine gut funktionierende Gemeinschaftswährung", sagte der Italiener. Draghi zufolge hat sich in der Finanzkrise gezeigt, dass eine unvollständige Integration zu Anfälligkeiten und Zersplitterung führen kann.

Der oberste Währungshüter in der Euro-Zone stellte sich in dem Zusammenhang hinter das EU-Projekt einer Kapitalmarktunion. Dieses habe "das Potenzial, die Wirtschafts- und Währungsunion zu stärken und den einheitlichen Markt zu vertiefen", sagte Draghi. Mit diesem Kernprojekt der EU-Kommission soll Firmen mehr Möglichkeiten gegeben werden, jenseits von Bankkrediten Geld an den Finanzmärkten einzusammeln. Ein Grund: Die Kreditvergabe durch Geldhäuser hat vor allem infolge der Finanz- und anschließenden Schuldenkrise in Teilen Europas deutlich nachgelassen.

Um mehr Integration der Kapitalmärkte zu erreichen, schlug EZB-Direktor Yves Mersch auf der Veranstaltung die Schaffung einer europäischen Gesellschaft für die Begebung von Wertpapieren (issuance service) vor. Diese könnte zumindest für einige supranationale Schuldentitel diese Aufgabe übernehmen. Es könne darüber nachgedacht werden, ob die EZB hierbei eine aktive Rolle beim Aufbau spielen könne. Zudem sei zu erwägen, ob dabei die neue Technologie, auf der die Cyber-Währung Bitcoin beruht, zum Einsatz kommen kann.

(Reuters)

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