Kreuzweg eines sturen Schweizers

Die Causa Elmer: Der Exfußballer beging auch üble Fouls. Heute ist er dem Sieg nah.

Was soll man von einem Menschen halten, der einer Bank in jüdischem Besitz damit droht, sich gegen sie mit Neonazis zu verbünden? Der Steuersünder eigenmächtig unter Druck setzt? Man muss sich die Geschichte des Rudolf Elmer von vorn bis hinten erzählen lassen, um sich zu vergewissern: Der berühmteste Whistleblower der Schweiz ist kein besessener Querulant. Man hatte ihn so in die Enge getrieben, dass er in seiner Verzweiflung neben schlauen Schachzügen auch schwere Fehler beging – wie er heute unumwunden zugibt. Sie erlaubten es der Zürcher Justiz, ihn nicht nur wegen Verletzung des Bankgeheimnisses anzuklagen, sondern auch wegen Nötigung. Aber bedroht wurde er lange genug selbst.
In seiner Jugend wollte Rudolf Elmer Profifußballer werden. Dann landete er aber doch bei der Zürcher Privatbank Julius Bär, bekannt für diskrete Vermögensverwaltung für Wohlhabende in aller Welt. Beim Tochterunternehmen auf den Cayman Islands, wo die Bank steuerschonend ihre Gewinne thesaurierte, stieg er zur Nummer zwei auf. Weil der „kritische Geist“ (so stand es in einem Arbeitszeugnis) immer öfter lästige Fragen zu zweifelhaften Kunden stellte, verlor er 2002 seinen Job.

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