Indien bricht Rekord: 104 Satelliten auf einen Streich ins All geschickt

AFP (ARUN SANKAR)
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Premierminister Modi spricht vom einem stolzen Moment für Indien: Die Weltraumbehörde des Landes hat 104 Satelliten die Erdumlaufbahn geschickt.

Indien hat mit einer einzigen Rakete eine Rekordzahl von 104 Satelliten ins Weltall gebracht und sich damit weiter als kostengünstiger Anbieter von Raumfahrtmissionen profiliert. Die Rakete startete am Mittwoch vom südindischen Weltraumbahnhof Sriharikota und setzte die Satelliten innerhalb einer halben Stunde in ihre jeweilige Umlaufbahn, so die Raumfahrtbehörde Isro.

Regierungschef Narendra Modi sprach von einem "stolzen Moment" für Indien. Um 9.28 Uhr Ortszeit (04.58 Uhr) hob die Rakete Typs PSLV (Polar Satellite Launch Vehicle) von der Erde ab. Sie erreichte eine Geschwindigkeit von 27.000 Stundenkilometern und brauchte dann nur etwa 30 Minuten, um die 104 Satelliten auszusetzen. Als Isro-Direktor Kiran Kumar den Erfolg der Mission verkündete, brachen die versammelten Wissenschafter in Jubel aus und umarmten einander. "Meine herzlichen Glückwünsche an das Isro-Team zu diesem Erfolg", sagte Kumar.

Mit der Mission hält Indien nun den Rekord für die Raketenmission mit den meisten Satelliten. Bisher wurde er von Russland gehalten, das im Juni 2014 auf einen Schlag 39 solcher Objekte ins All gebracht hatte.

Die Rakete brachte einen 714 Kilogramm schweren indischen Satelliten zur Erdbeobachtung ins All und 103 deutliche kleinere, ja winzige Satelliten mit einem Gesamtgewicht von 664 Kilogramm. Der kleinste dieser sogenannten Nano-Satelliten wiegt nur 1,1 Kilogramm. Von den Nanosatelliten, bei denen eine heute häufige Bauart namens "Cubesat" würfelförmig ist mit Kantelnlängen von etwa zehn Zentimetern, gehören gleich 96 Besitzern in den USA, etwa Universitäten und Unternehmen, weitere wurden für Länder wie die Niederlande, die Schweiz und Israel ins All gebracht. Letztlich waren nur drei Satelliten indisch.

Etwa 90 Nanosatelliten wurden von dem in San Francisco ansässigen Unternehmen "Planet Inc." gebaut. Diese jeweils 4,5 Kilogramm schweren Geräte sollen Bilder von der Erde für private Nutzungszwecke senden.

(APA/AFP)

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