Finanzplatz: Delaware ist das beliebteste Steuerparadies

Österreich liegt in einem Ranking auf Platz zwölf.

Wien (APA). Österreich soll zu den intransparentesten Finanzplätzen der Welt gehören. Zu dieser Einschätzung kommt ein neuer „Schattenfinanzindex“ (FSI), den das in Großbritannien ansässige „Tax Justice Network“ (TJN) errechnet hat. TJN arbeitet mit dem globalisierungskritischen Netzwerk Attac zusammen. Österreich nimmt in dem Ranking Platz zwölf ein, zwischen den Steueroasen Jersey (Platz elf) und Guernsey (Platz 13). Das größte Steuerparadies auf Erden soll der US-Bundesstaat Delaware sein.

Untersucht wurden der Stellenwert des Bankgeheimnisses sowie der Umfang von Offshorebankgeschäften. Auch wurde geprüft, wie kooperativ die Behörden bei der Offenlegung von Finanzinformationen sind.

„Das Abschneiden Österreichs ist beschämend“, meint Attac-Österreich-Mitbegründer Christian Felber. Das Finanzministerium weist den Vorwurf zurück. Insbesondere die Kritik am österreichischen Stiftungsrecht will der Sprecher des Ministeriums, Harald Waiglein, nicht gelten lassen. Denn gemäß österreichischem Stiftungsrecht seien Stifter und Begünstigter im Firmenbuch registriert und bekannt. Ausländische Trusts seien dagegen wesentlich undurchsichtiger.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 02.11.2009)

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