Staatspreis Innovation geht heuer nach Oberösterreich

BM für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft/APA-Fotoservice/Schedl
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485 Unternehmen hatten sich um den Staatspreis Innovation beworben. Gewonnen hat ihn die EV Group aus Oberösterreich.

Das oberösterreichische Unternehmen EV Group wurde gestern, Dienstagabend, von Wissenschaftsminister Reinhold Mitterlehner (ÖVP) mit dem Staatspreis Innovation ausgezeichnet. Der Innviertler Anlagenbauer entwickelte ein Präzisions-Prägeverfahren für mikroelektronische Bauelemente. Sonderpreise gingen an bitmovin aus Kärnten und Sunlumo Technology aus Oberösterreich.

Den Staatspreis erhielt die EV Group für das Projekt "SmartNIL - Prozess und Großserien-Produktionsanlage für die Nanopräge-Lithographie". Die Funktionsweise elektronischer, mikromechanischer oder optischer Bauelemente und Produkte basiert häufig auf feinsten, auf ihren Ausgangsmaterialien bzw. Substraten aufgebrachten Strukturen. Besonders bei der Produktion im großen Maßstab seien aktuelle Herstellungsverfahren oft aufwendig und nicht präzise genug, heißt es in der Projektbeschreibung.

Bei der Nanopräge-Lithographie werden die feinen Strukturen von einem Stempel auf ein Polymermaterial übertragen. Selbst bei mikroskopisch kleinen Elementen könne ein gleichmäßiger Kontakt zwischen dem Substrat und dem - wiederverwendbaren - Prägestempel erreicht werden. Einsatzgebiete seien neben Anwendungen im Optik-und Halbleiterbereich die Medizintechnik, die DNA-Analyse, aber auch Untersuchungen der Wasserqualität.

"Forschung und Entwicklung schaffen Wachstum und zukunftssichere Jobs. Daher unterstützen wir innovative Unternehmen stärker denn je", sagte Mitterlehner bei der Preisverleihung in der Aula der Wissenschaften in Wien. 485 Unternehmen hatten sich um den Staatspreis beworben, der im Auftrag des Wissenschaftsministeriums von der Förderbank Austria Wirtschaftsservice (aws) organisiert und zum 37. Mal vergeben wurde.

Den von der Wirtschaftskammer Österreich vergebenen KMU-Sonderpreis "Econovius" erhielt die bitmovin GmbH aus Klagenfurt. Das Unternehmen entwickelte eine Komprimierungstechnologie für Internetvideo-Kanäle. Der Dienst verwendet standardisierte Formate und sei daher nahtlos in bestehende Systeme integrierbar sowie einen Player, der Daten in hoher Auflösung, mit hoher Bildfrequenz und ohne das lästige "Buffering" abspielt.

Der vom Energieversorger Verbund gestiftete Sonderpreis VERENA ging an die Sunlumo Technology GmbH aus Perg, Oberösterreich, in Kooperation mit der Johannes Kepler Universität (JKU) Linz. Sunlumo hat bereits den ersten vollständig aus Kunststoff bestehenden Solarkollektor entwickelt, der nun durch eine kompakte, standardisierte Kunststoff-Pumpengruppe sowie die dazugehörigen Kunststoff-Rohrleitungen und Zubehör zum "Eine-Welt-Solar-System" ergänzt wird. Somit seien erstmals alle Komponenten eines Solarsystems aus Kunststoffen gefertigt und in großen Stückzahlen produzierbar. Damit sei Solarwärme nun erschwinglicher und zugänglicher wird als zuvor.

Für den Staatspreis nominiert

Neben der EV Group wurden weitere fünf Unternehmen von Mitterlehner mit einer Nominierung ausgezeichnet:

  • bitmovin GmbH aus Klagenfurt, Kärnten, für das Projekt „Bitmovin Video Infrastructure for the Web“: Eine neue Video-Streaming-Methode aus Klagenfurt ist schneller als die Konkurrenz und öffnet die Technologie für alle User.
  • Treibacher Industrie AG aus Althofen, Kärnten, für das Projekt „Neue Wärmedämmschichten für hocheffiziente Flugzeugtriebwerke“: Besonders lagerungsstabile chemische Suspensionen dienen der Herstellung von Wärmedämmschichten und ihrer effizienteren Beschichtung von Bauteilen für Flugzeugturbinen.
  • AV Stumpfl GmbH aus Wallern, Oberösterreich, für das Projekt „Wings Vioso RX - High Performance Media Processing Unit“: Eine neue Technologie für Medienserver verringert den Material- und Vorbereitungsaufwand durch ausgeklügelte Software-Algorithmen.
  • AVL List GmbH aus Graz, Steiermark, für das Projekt „AVL M.O.V.E iS – Mobiles Mini-Abgaslabor für Fahrzeug-Emissionsmessungen“: Ein kleines, mobiles Messlabor überprüft die Einhaltung von Emissionsgrenzwerten im realen Straßenbetrieb.
  • SCARLETRED Holding GmbH aus Wien für das Projekt „SCARLETRED®VISION“: Ein kostengünstiges, mobiles eHealth System dient der standardisierten Dokumentation von Hautveränderungen – sowohl privat als auch bei der Entwicklung neuer Arzneimittel und Therapien.

(APA)

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