Erleichterungen für Prüfer

Reinhold Mitterlehner
Reinhold Mitterlehner OEVP/Jakob Glaser
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Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner will das Berufsgesetz der Wirtschaftsprüfer grundlegend reformieren.

Wien. Österreich fehlt es an Nachwuchs unter den Wirtschaftsprüfern. Deshalb schlugen dieselben Alarm. Das hat man im Wirtschaftsministerium offenbar gehört und sich – endlich – darangemacht, das Wirtschaftstreuhandberufsgesetz grundlegend zu reformieren. Der Entwurf liegt nun vor und soll nur mehr mit dem Koalitionspartner diskutiert werden. Ob die SPÖ ihn goutieren wird, bleibt allerdings abzuwarten.

„Die Reform des Gesetzes ist notwendig, um eine international übliche Ausgestaltung der Berufe sicherzustellen, durch ein modernes Prüfungssystem den Nachwuchs zu fördern und Verwaltungskosten einzusparen“, heißt es aus dem Wirtschaftsministerium. Gleichzeitig werde den Bedürfnissen von Unternehmern, Leistungen aus einer Hand zu bekommen, Rechnung getragen.

Fix geplant ist, die Berufsgruppen Steuerberater und Wirtschaftsprüfer zu trennen. Bisher waren die Wirtschaftstreuhandberufe stufenmäßig aufgebaut. Die Befugnisse werden derzeit noch nacheinander erworben (zuerst Steuerberater, danach erst Wirtschaftsprüfer). Für Kandidaten, die als Berufsanwärter in Wirtschaftsprüfungskanzleien tätig sind und nicht vorhaben, in der Steuerberatung zu arbeiten, ist das abschreckend. Und anders als bisher sollen die Berufsanwärter nicht mehr drei Jahre, sondern nur mehr 18 Monate warten müssen, bis sie zur ersten Teilprüfung antreten dürfen.

Kammer vorerst zuversichtlich

Die Kammer der Wirtschaftstreuhänder, welche die Interessen der Steuerberater und der Wirtschaftsprüfer vertreten muss, begrüßt, „dass nach den vielen Vorverhandlungen und Eingaben nun ein Gesetzesentwurf vorliegt“. Mit den Details setze man sich noch auseinander, gehe aber davon aus, dass der Wirtschaftsminister die wesentlichen Anliegen der Mitglieder aufgegriffen habe. (hec)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 01.04.2017)

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