IEA: Ohne Einsparungen droht Energieengpass

Die Internationale Energieagentur plädiert für Klimaschutz – dies helfe auch bei der Versorgungssicherheit.

wien (jaz/Reuters). Das gegenwärtige Wachstum des globalen Energieverbrauchs führt langfristig zu einem deutlichen Anstieg der durchschnittlichen Temperatur (um sechs Grad Celsius) und bringt ernste Risken für die weltweite Sicherheit der Energieversorgung. Zu diesem Schluss kommt die Internationale Energieagentur (IEA) in ihrem am Dienstag vorgestellten „World Energy Outlook 2009“. Die Organisation plädiert daher dafür, dass am Klimaschutzgipfel im Dezember in Kopenhagen ein neues Abkommen für die Zeit nach dem Auslaufen des Kyoto-Protokolls geschlossen wird. Dies sei eine „historische Chance“.

Ohne Maßnahmen wird der weltweite Energieverbrauch bis 2030 um 40 Prozent ansteigen (siehe Grafik für das jährliche Wachstum bis 2030). Der Großteil dieses Wachstums findet in Entwicklungs- und Schwellenländern statt. Allein die Hälfte des gesamten Wachstums entfällt auf China und Indien. China würde demnach 2025 auch die USA als größter Importeur von Öl und Gas ablösen.

Dieser starke Nachfrageanstieg dürfte zunehmend Probleme bei der Energieversorgung mit sich bringen. So soll die globale Ölnachfrage bis 2030 auf 105 Mio. Fass pro Jahr ansteigen – 20 Mio. Fass mehr als heute. Gegenüber dem „Guardian“ meinte ein IEA-Mitarbeiter jedoch, dass die IEA-Experten intern davon ausgehen, dass die tägliche Förderung nicht über 95 Mio. Fass zu steigern sein werde. Diese Zahlen würden aus Angst vor einer Panik auf den Finanzmärkten aber nicht genannt.

Die IEA fordert daher Änderungen beim Energieverbrauch. Neben alternativen Energiequellen müsste vor allem die Effizienz beim Verbrauch fossiler Energieträger gesteigert werden.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 11.11.2009)

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