Bei einer Pleite der Hypo Kärnten müssen die Hypo-Banken für rund 1,3 Milliarden Euro Spareinlagen haften. "Wir haben einen Notfallplan in der Schublade", sagt Hypo-Verbandschef Wilhelm Miklas.
Falls die Kärntner Hypo Alpe Adria pleiteginge, müssten die anderen Hypo-Landesbanken einspringen. Der Hypo-Verband müsste für rund 1,3 Milliarden Euro haften, verweist das "WirtschaftsBlatt" am Donnerstag auf Aussagen von Hypo-Verbands-Chef Wilhelm Miklas. Dieser kündigt für den Fall jedoch Regressforderungen gegen das Land Kärnten an.
"Notfallplan in der Schublade"
"Wir haben einen Notfallplan in der Schublade, um für den theoretischen Fall gerüstet zu sein", so Miklas, Geschäftsführer der Hypo-Haftungs-Gesellschaft. Darin festgelegt ist, welche Maßnahmen zu treffen sind: Neben der Koordination mit der Finanzmarktaufsicht und dem Bankenverband ist ein zentraler Bestandteil des Plans auch die Liquiditätsbereitstellung.
Laut Miklas geht es in Summe um Spareinlagen von rund 1,3 Milliarden Euro, für die Hypos aus den anderen Bundesländern haften. Das sind nicht die gesamten Einlagen der Kärntner Hypo, die rund 8,2 Milliarden Euro ausmachen. Der Grund: Die Haftung gilt nur für die österreichischen Sparguthaben.
Mittel würden bei Pleite nicht ausreichen
Allerdings dürften im Pleitefall die Mittel der anderen Landeshypos nicht ausreichen, sodass auch andere Sektoren, etwa Raiffeisen oder Volksbanken, zum Handkuss kommen würden, schreibt die Zeitung. Pikantes Detail dabei: Die RLB Oberösterreich ist bei der Hypo Oberösterreich und Hypo Salzburg maßgeblich beteiligt.
Es sei allerdings nicht anzunehmen, dass die Landeshypos ganz ohne Widerstand zahlen würden, heißt es in dem Bericht, denn der Druck der Landeshauptleute auf VP-Finanzminister Josef Pröll würde massiv steigen. Deshalb ist Verbands-Geschäftsführer Miklas überzeugt, dass in der kommenden Woche eine Lösung für die Kärntner Hypo gefunden wird, die die Bank vor dem Konkurs bewahrt. Da tagen am Donnerstag und Freitag der Aufsichtsrat und die Hauptversammlung der Hypo Group Alpe Adria (HGAA) zum Thema Kapitalbedarf.
Bei Pleite: Kärnten drohen Klagen
Müssten die Hypos aber einspringen, kann sich das Land Kärnten auf Klagen der Hypo-Banken einstellen. "Wir würden auf jeden Fall Regressforderungen gegen Kärnten einbringen", erklärt Wilhelm Miklas.
Die Hypo Alpe Adria gehört zu 67,08 Prozent der BayernLB. Das Land Kärnten hält 12,42 Prozent. 20,48 Prozent gehören der Grazer Wechselseitigen Versicherung (GraWe).
(APA)