Trump stoppt Studie zu Kohle-Gefahren

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Wie gesundheitsschädlich ist Kohleabbau für Anwohner? In den USA soll das nicht mehr geklärt werden. US-Präsident Trump hält die Untersuchung für "Geldverschwendung."

Das Weiße Haus hat eine Untersuchung über Gesundheitsgefährdungen beim Kohleabbau über Tage gestoppt. Die Untersuchung, die noch der frühere Präsident Barack Obama in Auftrag gegeben hatte, sollte dem Verdacht nachgehen, dass Anrainer von Kohleabbaugebieten bestimmten Gesundheitsrisiken ausgesetzt sind.

Die Forschungsarbeiten sollen nun unverzüglich eingestellt werden. Es gehe darum, keine Steuergelder zu verschwenden, sagte eine Sprecherin des Weißen Hauses.

Die Trump-Regierung hatte zuletzt bereits mit mehreren Behördenanweisungen Regulierungen beim Kohlebergbau zurückgenommen. Trump hatte im Wahlkampf versprochen, dass er Tausende arbeitslos gewordene Kohlebergleute wieder in Lohn und Brot bringen will.

Kohle am Rückzug

Der Kohlebergbau ist vor allem durch einen Verfall von Nachfrage unter Druck geraten. Vor zehn Jahren deckten Kohlekraftwerke noch knapp die Hälfte der amerikanischen Stromerzeugung ab, mittlerweile ist es nur noch ein Drittel.

Das liegt vor allem am Schiefergas-Boom: Durch das sogenannte Fracking hat Amerika riesige Erdgasreserven erschlossen. Die Preise für Erdgas sind seit ihrem Höhepunkt 2008 um zwei Drittel gefallen; in der Folge sind zahlreiche neue Gaskraftwerke entstanden. Im Vergleich zur Kohle ist das Verbrennen von Erdgas deutlich umweltfreundlicher.

Dazu kommt der Aufschwung der erneuerbaren Energien. Ihr Anteil steigt stetig, 2018 soll er 15 Prozent betragen. Das liegt am rasanten technischen Frotschritt, die Ökostrom billiger macht, aber auch an hoher staatlicher Förderung.

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