Russischer Energieminister: „US-Sanktionen zielen gegen Europa“

Archivbild: Russlands Energieminister Alexander Nowak
Archivbild: Russlands Energieminister Alexander Nowak REUTERS
  • Drucken

Ist Russland fair, Europa feig und Amerika fies? Russlands Energieminister Alexander Nowak im "Presse"-Interview über die US-Angst vor Konkurrenz und Gerhard Schröder als Mittel gegen Kinderschreck.

Die Presse: Vor etwa zehn Jahren hat eine russische Zeitung angesichts der Gaskonflikte geschrieben, dass man mit dem Gazprom-Konzern in Europa bereits Kinder erschrecken kann. Im Moment tritt der staatliche Ölkonzern Rosneft immer mehr in den Vordergrund, zumal Gerhard Schröder dort für den Aufsichtsrat kandidiert. Wird man Kinder in Europa schon bald mit Rosneft erschrecken können?

Alexander Nowak:
Wenn jemand Angststörungen hat, so können diese unterschiedlich aussehen und in allen möglichen Situationen zutage treten. Gazprom und Rosneft sind börsennotierte Unternehmen mit ausländischen Aktionären. Und wenn Sie schon vom Schrecken reden, dann nehmen wir doch auch andere ausländische Konzerne dafür her. Gazprom und Rosneft sind konkurrenzfähig, weil der Selbstkostenpreis bei der Förderung niedrig ist. Nur wer Konkurrenz fürchtet, kann Mythen vom Kinderschreck hervorbringen.

Würden Sie sagen, dass die westliche Reaktion auf Schröders Kandidatur für den Rosneft-Aufsichtsrat Hysterie ist?

Meines Erachtens ist Schröders Kandidatur ein sehr bedeutsames Ereignis und für den Markt positiv. Ein Mensch mit einer derart großen Erfahrung im Konzernmanagement wird in der Leitung eines der weltweit größten Konzerne teilnehmen. Außerdem tritt Schröder für eine konsequente Wiederherstellung und Entwicklung der Beziehungen zwischen Russland und Europa bzw. Russland und Deutschland ein. Das ist doch ein positives Faktum.

Braucht man ihn wegen seiner politischen Kontakte in Europa, oder ist entscheidend, dass er mit Putin befreundet ist?

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.