Oberösterreichische Metallbaufirma Fill ist insolvent

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THEMENBILD: METALLBAUUNTERNEHMEN FILLAPA/DANIEL SCHARINGER
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238 Mitarbeiter sind betroffen, eine Fortführung wird angestrebt.

Hohenzell. Das oberösterreichische Metallbau-Unternehmen Fill mit Sitz in Hohenzell ist insolvent. Am Montag wurde beim Landesgericht Ried im Innkreis ein Antrag auf Eröffnung eines Sanierungsverfahrens ohne Eigenverwaltung eingebracht. 238 Mitarbeiter sind betroffen, eine Neustrukturierung des Unternehmens wird demnach angestrebt. Offenbar haben Probleme im Großbritannien-Geschäft zum Liquiditätsengpass geführt.

Laut KSV belaufen sich die Passiva auf 31,16 Mio. Euro, die Aktiva auf 8,12 Mio. Euro. Betroffen sind 972 Gläubiger, denen eine Quote von 30 Prozent binnen zweier Jahre angeboten wird. Es handelt sich um die zweitgrößte Insolvenz heuer in Oberösterreich nach Wozabal. Laut Fill sei geplant, einen „erheblichen Teil“ der Mitarbeiter weiterzubeschäftigen.

Fill Metallbau baut und montiert Gebäudehüllen und Sonderkonstruktionen in ganz Europa. In den vergangenen zwei Jahren habe man in Großbritannien starkes Wachstum verzeichnet, hieß es in einer Aussendung. Zahlreiche Großprojekte seien realisiert worden, zuletzt habe das Großbritannien-Geschäft mehr als zwei Drittel des Umsatzes ausgemacht.

Als Ursachen für die Insolvenz nennt das Unternehmen, dass man sich durch die starke Auftragslage in Großbritannien teilweise der Leistungen von Fremdfirmen bedient habe, die nicht dem Qualitätsstandard des Unternehmens entsprochen hätten. Zudem sei man mit „nicht nachvollziehbaren Gegenforderungen bzw. ungerechtfertigt behaupteten Mängeln seitens einiger Auftraggeber“ konfrontiert gewesen. Darüber hinaus habe sich das Brexit-Votum negativ auf die Marktlage ausgewirkt. (APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 03.10.2017)

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